Das neue Schuljahr, das auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln eigentlich am 11. September starten sollte, könnte von Protesten der Lehrer überschattet werden. Die Pädagogen prüfen nach Informationen des "Diario de Mallorca" derzeit Protestkundgebungen für den Beginn des Schuljahres, weil aus ihrer Sicht eine sichere Rückkehr in die Klassenzimmer alles andere als gesichert sei. Laut der Gewerkschaft STEI wolle man so das Bildungsministerium dazu bringen, "zu reagieren" und "Mittel bereitzustellen, um einen Ausbruch an Infektionen zu vermeiden".

Obwohl in den vergangenen Wochen die Schulen ihre Konzepte für das Procedere im neuen Schuljahr erarbeitet haben, sehen die Lehrer eine große Gefahr von Ansteckungen im Klassenzimmer. Die Klassenstärken, die trotz des Virus auch weiterhin bei 25 bis 30 liegen dürfen, machten die Einhaltung des Sicherheitsabstands unmöglich, sagen die Lehrer. In Klassen mit über 25 Schülern sollen alle Kinder ab 9 Jahren den ganzen Tag Atemschutzmasken tragen.

Auch Lehrerkollegien an einzelnen Schulen haben sich bereits zum Widerstand formiert. So hat die Hälfte der Lehrer des IES Inca einen Brief an das Bildungsministerium verfasst, in dem sie der Politik vorwirft, die Schulen ihrem Schicksal zu überlassen. "Das Bildungsministerium führt sein Personal direkt in die Infektion", heißt es weiter. "Ansteckungen in den Klassenzimmern sind programmiert." /jk