Bei der Suche nach Franco-Opfern auf dem Friedhof Son Coletes bei Manacor (MZ berichtete) sind die sterblichen Überreste von 17 Personen entdeckt worden. Darunter seien auch zwei Frauen, hieß es am Mittwoch (5.8.). Historiker gehen davon aus, dass mehr als 200 Hinrichtungsopfer zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) hier anonym verscharrt wurden, darunter auch zehn Frauen. Man könne ausschließen, dass es sich bei den Skeletten um Pest-Opfer handle, die ebenfalls auf dem Gelände mehr als hundert Jahre vorher bestattet worden waren. Verwiesen wird auf Einschusslöcher, aber auch gefundene Kleidungs- und Schuhreste, die aus der Bürgerkriegszeit stammen dürften.

In Son Coletes fanden ab August 1936 systematisch Hinrichtungen statt, bei den Opfern dürfte es sich nicht nur um Mallorquiner, sondern auch um Milizionäre handeln, die bei einer gescheiterten Landung republikanischer Truppen gefangen genommen worden waren. Zu den bei Manacor verscharrten Opfern könnten auch jene fünf Milizionärinnen und ausgebildete Krankenschwestern gehört haben, deren Schicksal in den vergangenen Jahren vielfach thematisiert worden ist, weil es von ihnen ein Foto gibt (MZ berichtete).

Finanziert werden die Exhumierungs- und Identifizierungsarbeiten von der balearischen Linksregierung, es handelt sich bereits um die zweite Phase der Ausgrabungsprojekte. Auch Ministerpräsidentin Francina Armengol besuchte den Friedhof am Wochenende.

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