Der tragische Fall einer Frau, die im März 2017 bei einer Schönheits-Operation in Palma de Mallorca ums Leben kamSchönheits-Operation, hat bis heute Auswirkungen auf die Branche. Auch die Gründung eines Zusammenschlussen von Medizinern der plastischen Chirurgie ist Folge des Todesfalls, der damals vermehrt durch die Inselmedien ging. Die neue "Sociedad Balear de Cirugía Plástica Reparadora y Estética" (SBCPRE) versucht, das Image der Branche aufzupolieren - und kämpft gegen schwarze Schafe unter den Schönheitsoperateuren und irreführende Werbung.

"Der Arzt, der damals die Fettabsaugung durchführte, war Allgemeinmediziner und nicht auf plastische Eingriffe spezialisiert", so Íñigo Cerdà, Vorsitzender der SBCPRE. Tatsächlich sei dies bei dieser Art von OPs auf den Balearen in rund 70 Prozent der Fälle nicht anders. Oftmals seien es genau diese Ärzte, die mit teils betrügerischer Reklame auf sich aufmerksam machten. "Davon gibt es sehr viele und wir wollen das gemeinsam mit der balearischen Ärztekammer verhindern. Oft wird in dieser Werbung ein illusorisches Produkt angepriesen oder alles rosarot dargestellt. Eingriffe ohne Narben oder Betäubungen, das ist Geschäftemacherei." In einigen Fällen hätten die Mediziner sogar Titel angegeben, über die sie gar nicht verfügten. "Wir versuchen, das ausfindig zu machen und anzuzeigen", so Cerdà weiter. Den letztlich leide auch das Ansehen der wahren Spezialisten darunter.

Wer vorhabe, sich unters Messer zu legen, und sichergehen will, es mit spezialisierten Medizinern zu tun zu haben, der solle sich auf der Webseite der Ärztekammer informieren. Hier sei genau aufgeführt, welcher Arzt welche Titel vorweisen könne. /somo