Trotz der hohen Temperaturen und verlockender Sonderangebote legen viele Hoteliers auf Mallorca den Betrieb erstmal wieder auf Eis. Manche Hotels bereiten sich aufgrund der Corona-Krise (aktuelle Corona-Zahlen) mitten im Sommer schon mal innerlich auf die Winterpause vor, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Unter anderem erschwere es die Reisewarnung für deutsche Urlauber, die Häuser weiterhin mit minimaler Auslastung aufrecht zu erhalten.

Die großen Reiseveranstalter warten weiter ab. Tui hat bislang sämtliche Pauschalreisen bis zum 4. September abgesagt. DER Touristik unterscheidet zwischen Festland und Balearen. Die Inselreisen sind vorerst bis einschließlich 31. August storniert. Für das spanische Festland gilt das Datum 5. September. Die Kanarischen Inseln bleiben weiterhin von der Reisewarnung und den Stornierungen ausgenommen. Jet2 und der britische Tui-Ableger leiten den Urlauberstrom nach Portugal um, das vergangenem Wochenende nicht mehr auf der Quarantäne-Liste der britischen Behörden steht.

Die Kettenreaktion setzt sich fort. Nach und nach schließen Hotels. Manche Häuser geben die Entscheidung laut dem Bericht des "Diario de Mallorca" sehr kurzfristig, mitunter am selben Tag der Schließung bekannt. Von der Kette Hipotels halten zur Zeit zwei Hotels stand, eines in Cala Millor ein weiteres an der Playa de Palma. Zafiro hat die Rollläden bereits heruntergelassen und alle zwölf Hotels geschlossen. Die Website informiert über die geplante Wiedereröffnung zwischen Januar und April 2021. Viva Hotels schließt ebenfalls. Das Pure Salt Port Adriano macht am 30. September dicht, und das Piñero Bahía de Palma wenige Tage später. Die Kette Garden Hotels lässt das Alcudia Garden in Port de Alcúdia auf und schließt dafür das Playa Garden Selection in Playa de Muro. Am 31. August schließt das HYB Eurocalas in Calas de Mallorca.

Unter den Luxushotels wollen die meisten bis zum 15. September ausharren und dann nach und nach schließen, erklärte der Verband Essentially Mallorca. Aufgrund der ungewöhnlichen Lage müssten die Entscheidungen extrem kurzfristig getroffen werden.

Wie die Vorsitzende des mallorquinischen Hotelierverbands Fehm, Maria Frontera, am Mittwoch (26.8.) bekannt gab, hätten bisher 144 Hotels ihre Pforten geschlossen, es sei ein voranschreitender Prozess. "Wir hoffen, dass sich die Pandemie vorteilhaft entwickelt und wir in den letzten Septemberwochen eine gewisse Reaktivierung der touristischen Aktivitäten verzeichnen können."

Der Vorsitzende der Agrupación de Cadenas Hoteleras (ACH), Gabriel Llobera, erinnerte derweil an den großen Kraftaufwand, den es die gut 140 Hotels gekostet habe, in diesem Sommer überhaupt zu öffnen, und die sich nun wieder gezungen sehen, zuzumachen. "Es braucht mehr staatliche Unterstützung, da bilden wir das Schlusslicht von Europa", so Llobera in einer Videomitteilung. /tg, somo

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