Der heftige Hagel am Samstag (29.8.) auf Mallorca hat einen großen Teil der diesjährigen Olivenernte vernichtet. Das bestätigte Juan José Alcaide, der Direktor des größten Olivenöl-Produzenten auf der Insel, Son Mesquidassa, am Montag (31.8.) der MZ: "Bei uns sind sämtliche Haine betroffen. Etwa 60 Prozent der Oliven liegen am Boden. Und die restlichen 40 Prozent, sind angeschlagen." Auf der Finca Son Mesquidassa bei Felanitx wachsen auf rund 100 Hektar etwa 150.000 Olivenbäume.

Die Erntezeit für die Oliven beginnt normalerweise Ende September. Die angeschlagenen Früchte könne man aber nicht bis dahin am Baum hängen lassen, weil sie sonst an Qualität verlören, so Alcaide. Deswegen werde man nun unverzüglich mit der Ernte beginnen. So sei der Ertrag zwar geringer - ein Kilogramm Oliven gibt zum jetzigen Zeitpunkt deutlich weniger Öl her als später im Jahr. Dafür könne dieses Öl dann aber den Qualitätsmerkmalen für Natives Olivenöl Extra gerecht werden. Bei einer normalen Olivenernte werde pro Kilo geernteter Frucht 180 Milliliter Olivenöl gewonnen.

Der Hagel hat allerdings nicht alle Olivenhaine der Insel gleichermaßen betroffen. Pech hatten die Anbaugebiete rund um Felanitx und Porreres sowie die ebenfalls großen Gebiete rund um Sóller. Etwas mehr Glück hatte der Produzent Son Catiu, der die Anbauflächen auf der ganzen Insel verteilt hat. "Wir hatten einige Schäden, die wir aber noch nicht beziffern können", heißt es bei der Ölpresse Son Catiu bei Llubí, in der Oliven aus den Hainen bei Llubí, Santa Maria, Campos und Sineu verarbeitet werden. Aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse und vermehrtem Schädlingsbefall hatten die Olivenbauern der Insel schon vor dem Hagel über ein schlechtes Jahr geklagt.

Ausfälle gab es nicht nur bei den Olivenbauern. Auch Paprika-Felder wurden durch den Hagel vernichtet. Zumindest teilweise waren die Felder der Kooperative und Supermarktkette Agromart betroffen. /tg