Die Kurzzeitarbeitsverträge (ERTE) sollen verlängert und Saisonarbeiter im Tourismus besser geschützt werden. Das versprach die spanische Arbeitsministerin Yolanda Díaz am Donnerstag (3.9.) nach einem Treffen mit Branchenvertretern auf Mallorca. Die konkreten Maßnahmen würden im Rahmen des Nationalen Sozialdialogs diskutiert, der am Freitag (4.9.) auf Mallorca begonnen hat, so die Ministerin.

Der Sozialdialog, der am Montag wieder aufgenommen wird, soll Politiker, Unternehmerverbände und Gewerkschaften an einen Tisch bringen, um die wegen der Corona-Krise notwendig gewordenen Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung, gegen die Massenarbeitslosigkeit und die daraus resultierende Notlage für Arbeitnehmer zu diskutieren. Allein auf Mallorca gibt es rund 100.000 Saisonarbeiter mit Zeitverträgen - sogenannte "fijos discontinuos" - deren Lage in der Corona-Krise prekär geworden ist.

Die Regierung muss dieser Tage entscheiden, wie es mit Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld weitergeht. Wichtige Hoteliers wie Gabriel Escarrer (Meliá) fordern, die Kurzarbeit-Zahlungen bis Juni 2021 zu erhalten. In Bezug auf das Arbeitslosengeld gilt es zu entscheiden, ob die übliche Reduzierung von 70 auf 50 Prozent des Ursprungsgehalts ab dem siebten Monat während der Corona-Krise ausgesetzt wird. Viele Familien auf Mallorca und im übrigen Spanien leben derzeit von Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld. Sollte dies ausfallen oder stark reduziert werden, droht Armut.

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