Ein Einsatztrupp bestehend aus Beamten der Policía Nacional, Policía Local und des Umweltamtes haben am Freitag (4.9.) die illegale Strandbar in der Cala Varques abgesperrt und erste Objekte konfisziert. Die Behörden sind sich sicher, dass sie damit dem Treiben des Chiringuitos ein Ende gesetzt haben.

Schon seit neun Jahren betreiben laut eigener Aussage vier meist nackte Personen die Strandbar in der kleinen Bucht an der Ostküste von Mallorca. Dem Umweltministerium ist der mit Natursteinen selbst errichtete Verkaufsstand schon lange ein Dorn im Auge, da die Betreiber das natürliche Umfeld schädigen.

Bereits 2016 leitete ein Gericht ein Geldbußverfahren ein, dass in einer 100.000 Euro Strafe im vergangenen Jahr mündete. Zudem sollte der Chiringuito schließen. Das Problem: Die Betreiber zauberten einen notariellen Bescheid aus dem Hut, der ihnen bescheinigte, dass die Strandbar ihr Zuhause ist. In Spanien haben bekanntermaßen selbst Hausbesetzer umfassende Eigentumsrechte.

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Da nun zu den Schäden an der Umwelt eine erhöhte Ansteckungsgefahr wegen fehlender Schutzmaßnahmen besteht, hat das Umweltamt am 24. August ein Eilverfahren beim Gericht beantragt, um die Strandbar abreißen zu lassen. Der Richter stimmte dem zu.

Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, haben die Beamten am Freitag die Strandbar mit offiziellem Band versiegelt. Da sie nicht alle Objekte mit einem Mal konfiszieren konnten, gingen die Arbeiten am Samstag weiter.

Das Umweltamt ist sich damit sicher, dass nicht nur die Saison der Strandbar beendet sei, sondern der Chiringuito für immer weg ist. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Betreiber daran halten oder einfach einen neuen Verkaufspunkt errichten. Ihrer Ansicht zufolge sehen sie sich als Aufpasser für den Naturstrand, sammeln Müll ein und fungieren als Rettungsschwimmer. Doch auch sie haben ihren Teil dazu beigetragen, dass aus dem einstigen Geheimtipp ein beliebtes Ausflugsziel wurde, wo die Autos kreuz und quer in der Natur parken. /rp