Nach einem halben Jahr ohne Präsenzunterricht sind die Schüler auf Mallorca am Donnerstag (10.9.) erstmals wieder zur Schule gegangen. Bildungsminister Martí March hatte sich bis zuletzt Forderungen widersetzt, den Schulbeginn aufgrund der hohen Ansteckungsrate auf den Inseln zu verschieben. Es sei eine „Notwendigkeit im Hinblick auf die Chancengleichheit und eine moralische Verpflichtung", die Schulen wieder zu öffnen, verkündete er. Man habe nun einmal Ende des vergangenen Schuljahres gemerkt, dass es zum Präsenz­unterricht keine wirkliche Alternative gebe.

Die Schulbehörde hatten in den Monaten zuvor drei verschiedene Szenarien ausgearbeitet. In Hinblick auf die gestiegenen Ansteckungszahlen galt gleich zu Beginn des Schuljahres das Szenario B. Dieses sieht Präsenzunterricht bis mindestens zur 7. Klasse vor - und ab der 8. Klasse eine ­Mischung aus Anwesenheit und Online-Unterricht.

Der erste Tag war von positiver Aufregung und Sorge geprägt. Insbesondere viele Schulbusfahrer wussten noch nicht so recht, welche neue Routen, Zeiten und Bestimmungen sie einzuhalten haben. Viele Schulen lassen die verschiedenen Klassenstufen zu unterschiedlichen Uhrzeiten beginnen, damit sich die Kinder aus dem Weg gehen können. Für die Organisation des Schultransports stellt das eine große Herausforderung dar.

Schüler und Eltern sind verpflichtet, vor dem Gang zur Schule die Temperatur zu messen. Ab 37,5 Grad muss der Schüler zu Hause bleiben oder wird von der Schule wieder nach Hause geschickt. Außerdem gibt es kleine Klassenstärken. Die Vorgabe liegt bei 20 Schülern pro Klassenraum. Abstandhalten und regelmäßiges Händewaschen und -desinfizieren gehören ebenso zu den Vorsichtsmaßnahmen wie das Maske tragen im gesamten Schulbereich einschließlich des Klassenzimmers. Ausnahmen gibt es für die ganz Kleinen. /tg

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