Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol hat am Dienstag (15.9.) in einer Rede vor dem Balearen-Parlament erstmals offiziell eingeräumt, dass die Corona-Inzidenz auf den Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera um das Dreifache höher ist als bisher vom spanischen Gesundheitsministerium ins Ausland kommuniziert. "Derzeit registrieren wir im Schnitt 150,1 positive Befunde pro 100.000 Einwohnern, womit wir im spanischen Vergleich an siebter Stelle in den vergangenen sieben Tagen liegen", sagte Armengol in einer Rede vor dem Parlament (das Manuskript der Rede finden Sie hier, externer Link) .

Die Bundesregierung misst der 7-Tages-Inzidenz große Bedeutung zu: Ab einem Wert von 50 Neuansteckungen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen kann ein Gebiet - wie im Falle der Balearen und Spaniens mit Ausnahme der Kanaren am 14. August geschehen - zum Risikogebiet erklärt werden. In den vergangenen Tagen waren jedoch wegen der sehr viel niedrigeren von Madrid bekanntgegebenen Zahlen in Deutschland Hoffnungen aufkommen, dass die mit der Erklärung zum Risikogebiet einhergehende Reisewarnung bald wieder aufgehoben wird.

Die Widersprüche mit den Daten des Madrider Gesundheitsministeriums bestanden auch am Dienstag noch fort. So meldete Madrid erneut mit 44,11 eine 7-Tages-Inzidenz von unter 50. Das balearische Gesundheitsministerium hatte die schon seit Wochen bestehenden Unstimmigkeiten mit den eigenen, in Palma veröffentlichten Zahlen gegenüber der MZ zuvor sowohl mit Verzögerungen in der Übertragung der Daten als auch mit "Informatikfehlern" begründet.

Das sind die aktuellen Corona-Zahlen auf den Balearen

Einen Überblick über alle MZ-Artikel zum Thema Coronavirus auf Mallorca finden Sie unter diesem Link. Kostenlose Newsletter verschicken wir per Telegram (hier bestellen) oder Mail (hier bestellen)