Mindestens 198 Flüchtlinge in 13 Booten haben in der Nacht von Montag auf Dienstag (22.9.) Mallorca und Formentera erreicht. Wie die Delegation der spanischen Zentralregierung auf den Balearen am Morgen mitteilte, sind noch nie zuvor mehr Migranten an einem einzigen Tag auf den Inseln angekommen.

Zwei Schiffe der französischen Marine waren gegen Mitternacht rund 60 Seemeilen südlich von Mallorca auf sieben Flüchtlingsboote gestoßen. Mit Unterstützung der mallorquinischen Seenotrettung und der Guardia Civil brachten sie die 95 Flüchtlinge in den Hafen von Palma de Mallorca, wo sie medizinische Versorgung erhielten.

Später entdeckte die Guardia Civil ein Flüchtlingsboot mit neun Männern, das an der Küste von Formentera gelandet war. Elf weitere Flüchtlinge erreichten zudem Santanyí, 13 Colònia de Sant Jordi. Die Behörden setzten die Suche fort und fanden zwei weitere Boote an der Küste von Santanyí sowie Llucmajor mit 36 Flüchtlingen.

Am frühen Nachmittag verkündete die Behörde, dass zwei weitere Boote gefunden worden seien. Ein Schiff mit 15 Insassen griff die Guardia Civil vor Formentera auf. Ein Hubschrauber entdeckte ein weiteres Boot im Süden von Cabrera mit 14 Flüchtlingen. Fünf weitere Flüchtlinge griff die Guardia Civil in Santanyí auf.

Der Großteil der aufgegriffenen Personen kommt ersten Informationen zufolge aus Algerien. Wurden die an den balearischen Küsten entdeckten Flüchtlinge bislang in Auffanglager auf dem spanischen Festland gebracht, kümmern sich seit dem Ausbruch der Pandemie Nichtregierungsorganisationen auf den Inseln um die Menschen, bis über ihre Abschiebung entschieden ist. /rp