Die Bootsflüchtlinge, die Mallorca seit Wochenbeginn erreicht haben, haben nur einen kurzen Aufenthalt auf der Insel. Das hat die Delegierte der spanischen Zentralregierung auf den Balearen, Aina Calvo, am Dienstag (22.9.) betont. "Es ist eine Übergangsstation."

Insgesamt haben 13 Boote mit 204 Personen - alles Männer - am Dienstag Mallorca und Formentera erreicht. Sowohl hinsichtlich der Zahl der Boote, als auch der Zahl der Flüchtlinge sind das die bislang höchsten Werte für einen Zeitraum von 24 Stunden.

Auch am Mittwoch kamen Boote an. In den Morgenstunden hat die Ortspolizei zwölf Flüchtlinge im Gebiet von Colònia de Sant Jordi aufgegriffen. Die Guardia Civil entdeckte in der Cala Santanyí ein zweites Boot mit 14 Personen. In Llucmajor fand die Guardia Civil elf Flüchtlinge in kleinen Gruppen, die in einem dritten Boot angekommen waren. 37 Personen sind es bislang insgesamt am Mittwoch. Mit einem Hubschrauber sucht die Polizei die Gegenden ab, um weitere Migranten aufzuspüren.

Das Militär hat derweil zwei Notfallzelte im Hafen von Palma de Mallorca aufgebaut. Dort werden die Flüchtlinge drei Tage lang provisorisch untergebracht. Sie erhalten medizinische Versorgung und müssen einen Corona-Test absolvieren. Ist der PCR-Test positiv, kommen die Betroffenen in Quarantäne. Für alle anderen Flüchtlinge geht die Reise auf das spanische Festland weiter. Dort kommen sie in die Obhut von NGOs, während die Ausländerbehörde über eine mögliche Abschiebung entscheidet. Kein Flüchtling werde direkt zurück in die Heimat geschickt. /rp