Mallorca und die Nachbarinseln arbeiten fieberhaft darauf hin, dass die Urlauber im kommenden Jahr auf die Insel zurückkehren. Ein erster Schritt ist ein Protokoll, auf das sich die Balearen-Regierung am Freitag (9.10.) mit der Zentralregierung in Madrid geeinigt hat. Dieses soll sichere Reisekorridore unter anderen nach Deutschland ermöglichen.

Das Protokoll schließt neben den Balearen auch die Kanaren mit ein. Ein Sprecher der Balearen-Regierung sagte gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca", dass die sicheren Reisekorridore kommen sollen, "sobald es möglich ist und es die Corona-Inzidenz erlaubt".

Somit stehen auch in der kommenden Saison die Corona-Zahlen im Blickpunkt. Entscheidend ist dann, ob das Herkunftsland der Touristen in den vergangenen 14 Tagen 50 bestätigte Corona-Fälle oder weniger je 100.000 Einwohner hat. Nur in diesem Fall gilt das jeweilige Land als sicher, und die Urlauber müssen keinen PCR-Test vor der Einreise auf Mallorca machen. Ist die Inzidenz höher, muss ein negativer Test vorgezeigt werden, der nicht älter als 48 Stunden vor Abflug sein darf.

Zu klären gilt noch, wie die Bestimmungen bei der Rückreise aussehen. Wahrscheinlich müssen die Urlauber vor dem Heimflug einen Test machen, für den die Balearen aufkommen. Ist dieser positiv, muss der Tourist auf Mallorca in Quarantäne bleiben. Die Unterkunft dafür würde dann die Balearen-Regierung stellen. Ein negatives Testergebnis könnte hingegen eine etwaige Quarantäne nach Ankunft in Deutschland unnötig machen.

"Es ist ein wichtiges Abkommen und ein großer erster Schritt", so Tourismus-Minister Iago Negueruela. "Nun müssen wir daran arbeiten, die Inzidenz zu senken. Mit dem Protokoll haben wir aber zumindest eine Verhandlungsgrundlage, um den Tourismus in der Saison 2021 wiederzubeleben."

Das Protokoll soll nun den verschiedenen Ländern vorgelegt werden, aus welchen sich die Balearen Urlauber erhoffen. In erster Linie sind das Großbritannien und Deutschland. Aber auch mit Italien soll verhandelt werden. Im Fall der Balearen soll es für jede Insel gesonderte Regeln geben.

Das Protokoll sei "komplementär" zu einer EU-Regelung, um die Ausweisung von Risikogebieten zu vereinheitlichen, die in den kommenden Tage von den Europaministern verabschiedet werden soll. In Brüssel hat man sich bereits auf eine "Corona-Ampel" geeinigt, die sowohl die Anzahl der Neuinfektionen als auch die Anzahl an durchgeführten PCR-Tests sowie deren positive Befunde berücksichtigt.

Als unbedenklich ("grün") gelten demnach Gebiete, in denen es in den vergangenen 14 Tagen weniger als 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben hat und weniger als 4 Prozent aller PCR-Tests positiv ausfielen. Auf den Balearen belief sich die sogenannte 14-Tages-Inzidenz am Freitag (9.10.) auf 121,10 Fälle pro 100.000 Einwohner. /rp/ck

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