Die Vereinigung der Gastronomen und Bars auf den Balearen, CAEB, hat am Freitag (23.10.) öffentlich die Corona-Politik der Balearen-Regierung kritisiert. Wie die auf Mallorca ansässige Vereinigung in einer Pressemitteilung betont, fänden nur etwa 3,5 Prozent aller Ansteckungen in gastronomischen Betrieben statt. "Wir werden misshandelt und zerstört, während die Aufmerksamkeit vielmehr auf den privaten Besäufnissen und Feiern liegen müsste, wo die Ansteckungen deutlich steigen", heißt es.

Die Plattform "Juntos con la Hosterlería" habe die Studien des Gesundheitsministeriums ausgewertet und festgestellt, dass mehr als 11,4 Prozent der Ansteckungen beim Treffen von Freunden oder Verwandten im häuslichen Umfeld stattfinde, da dort niemand das einhalten der Regeln kontrolliere und das Risiko ungleich höher sei als in öffentlichen Bars und Gaststätten.

"In Ländern wie den Niederlanden oder Schweden wird sogar empfohlen, private Treffen auf Restaurantterrassen abzuhalten, weil dort davon ausgegangen wird, dass alles geregelt zugeht", ist weiter in der Pressemitteilung zu lesen. Auch der nächtliche Barbesuch der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol, der für viel Kritik sorgte, zeige, dass die Bars "sicher" seien.

Die derzeitige Gesetzgebung aber bestrafe und beschuldige den gastronomischen Sektor, der rund einer Millionen Menschen auf den Balearen Arbeit gebe, so die Verantwortlichen von CAEB weiter. Zudem leide die Gastronomie sehr unter dem Einbruch des Tourismus. "Es braucht mehr Anstrengungen, um einen sicheren Flugkorridor zu schaffen, wie es die Kanaren erreicht haben, damit wieder Planungssicherheit für die kommende Saison besteht."