Die nächtliche Sperrstunde auf Mallorca, die seit Sonntag (25.10. ) in Kraft ist, sollte statt um 23 Uhr erst um 0 Uhr beginnen. Das hat der balarische Gastronomieverband gefordert. Ein früherer Beginn habe gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaft, bedeute aber nicht mehr Schutz vor Infektionen, argumentiert Sprecher Alfonso Robledo, wie es in einer Pressemitteilung vom Montag (26.10.) heißt. Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol zeigte sich in einer ersten Reaktion gesprächsbereit, Vorrang werde aber der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung haben.

Die Wirte haben außerdem eine Kampagne gestartet, damit Gäste die in Spanien traditionell spät stattfindenden Abendessen in den Restaurants nach vorne verlegen. "Ziehen Sie Ihr Essen auf 20 Uhr vor", lautet der Slogan.

Die nächtliche Ausgangssperre ist unterdessen ohne Zwischenfälle angelaufen. Die Delegation der Zentralregierung auf den Balearen beschreibt die Situation als "völlig ruhig" und "normal".

Wirte von Cafés und Restaurants, die bislang bis 24 Uhr Gäste bedienen und das Lokal bis 1 Uhr öffnen durften, mussten ihre Kunden am Sonntagabend früher nach Hause schicken: Wie in den meisten Regionen Spaniens gilt die im Rahmen eines neuen Alarmzustands ausgesprochene Ausgangssperre zwischen 23 und 6 Uhrzwischen 23 und 6 Uhr.

Die balearische Landesregierung hatte sich als eine der letzten der Gruppe von Regionen in Spanien angeschlossen, die Madrid um einen erneuten Ausnahmezustand baten. Spanien-Premier Pedro Sánches kam der Forderung am Sonntag nach. Der Hintergrund ist vor allem juristischer Natur: Im "Estado de Alarma" müssen die Landesregierungen nicht fürchten, dass die Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Gerichten wieder einkassiert wird.

Wie während des Alarmzustands im Frühjahr gibt es Ausnahmen zu Vorgaben der Ausgangsperre: Bürger dürfen in der Zeit weiterhin das Krankenhaus oder die Apotheke aufsuchen, ebenso den Tierarzt. Ausgenommen sind zudem Besuche von Pflegebedürfteigen oder Schutzbefohlenen, Fahrten zur Arbeit oder höhere Gewalt.

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Die Ortspolizei hat damit begonnen, die Ausgangssperre mit Patrouillen zu kontrollieren, die Beamten haben aber laut Delegation der Zentralregierung die Vorgabe, in der Anfangsphase die Bürger über die Auflagen zunächst lediglich zu informieren, bevor Geldbußen ausgestellt werden.

Vor Probleme stellt die Ausgangssperre auch die Kinos im Fall der Vorstellungen, die bislang erst nach 23 Uhr enden. Kinos wie auch Kulturbetriebe müssen ihre Uhrzeiten nun an die neuen Vorgaben anpassen, damit die Besucher rechtzeitig zu Hause sein können. /ff

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