Wie soll man die seit Sonntag (25.10.) geltende nächtliche Ausgangssperre in den kleinen Gemeinden auf Mallorca kontrollieren? Das fragt man sich derzeit in zahlreichen Rathäusern der Inseln angesichts des Mangels von Ortspolizisten. So gibt es in vielen kleineren Orten von Mallorca nur ein oder zwei Beamte, so dass personelle Ressourcen für die Einrichtung von Nachtschichten fehlen.

Die nächtliche Ausgangssperre gilt nach einer Kurskorrektur der balearischen Landesregierung derzeit von 0 bis 6 UhrKurskorrektur der balearischen Landesregierungvon 0 bis 6 Uhr. In dieser Zeit darf das Haus nur aus driftgen Gründen wie Arztbesuchen oder das Aufsuchen der Arbeit verlassen werden.

Angesichts des Mangels an Ordnungshütern bleibe einem nicht viel mehr, als an die Vernunft der Anwohner zu appellieren, meinen Bürgermeister gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". In Porreres etwa endet die Schicht der Ortspolizei derzeit um 22 Uhr. "Wird die Ausgangssperre Wirkung zeigen, wenn sie keiner kontrollieren kann?", fragt Bürgermeisterin Francisca Mora. Derzeit seien nur zwei Beamte im Dienst, drei seien krank geschrieben, einer in Vaterschutz.

Wenn die Belegschaft nicht aufgestockt werden könne, sei man auf die Mithilfe der Guardia Civil angewiesen, so Joan Verger, Bürgermeister von Montuïri. Aber das sei nicht ausreichend.

Der Personalmangel bei der Ortspolizei sei chronisch, so der Vorsitzende des Verbands der Gemeinden auf den Balearen, Toni Salas, der auch Bürgermeister von Costitx ist. Er verweist zudem auf die Nationalpolizei, die bei der Kontrolle der nächtlichen Ausgangssperre helfen müsse. /ff

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