Fast zehn Jahre sind ins Land gezogen, seit die Stadt Palma de Mallorca zum ersten Mal versucht hat, das Mühlenviertel Es Jonquet oberhalb des Paseo Marítimo unter Schutz zu stellen. Mit einer nun verabschiedeten Textvorlage, die in einem Schutzplan für das Viertel münden soll, könnte das nun bald Realität werden. Wichtigster Punkt darin: Die in den Mühlen untergebrachten Discotheken dürfen nicht dort bleiben. Die Gebäude, in denen die Diskos Luna und Sabotage untergebracht waren, müssen zurückgebaut werden. Außerdem darf es im Umkreis von 50 Metern nur drei Bars und Restaurantsgeben, so wie das in anderen Vierteln der Stadt bereits die Regel ist.

Die Textvorlage, die am Dienstag (27.10.) verabschiedet wurde, soll im nächsten Plenum der Stadtverwaltung im November offiziell beschlossen werden. Nach Angaben der zuständigen Stadträtin Neus Truyol habe man zu "99 Prozent" die Vorschläge und Forderungen der Anwohnerverbände sowie beispielsweise der Denkmalschutzvereinigung Arca berücksichtigt.

Eine dieser Forderungen war, den Platz oberhalb des Paseo Marítimo weiträumiger zu gestalten, weshalb die beiden Discotheken dort zurückgebaut werden müssen. Statt bisher zwei darf es in Zukunft dann nur noch einstöckige Gebäude dort geben. Möglich ist eine Weiternutzung der Räume beispielsweise als Restaurant. Der Nutzungsplan für die beiden Mühlen, die sich im Privatbesitz befinden, aber stark heruntergekommen sind, werden geändert, so dass Wohnungen darin entstehen können.

Um das Viertel Es Jonquet gibt es seit Jahren ein Tauziehen. Je nachdem, welche Stadtregierung gerade an der Macht war, verfolgten die Politiker unterschiedliche Ziele. So war etwa vor Jahren geplant, unter den Mühlen ein unterirdisches Einkaufszentrum mit hunderten Parkplätzen anzulegen. /jk