Nachbarschaftsstreit der anderen Art: Die Balearen-Regierung und das Rathaus von Palma de Mallorca streiten sich um den Cúber-Stausee. Beide behaupten, dass ihnen das Grundstück gehört. Der Cúber gilt neben dem zweiten Stausee Gorg Blau als die wichtigste Trinkwasserzufuhr der Inselhauptstadt.

Das Rathaus von Palma meint, seit 1974 im Besitz der 691.103 Quadratmeter im Gemeindegebiet Escorca zu sein. Damals habe das Rathaus das Grundstück gekauft, 33 Prozent des Kaufpreises waren seinerzeit durch staatliche Subventionen finanziert worden. Der Staat hatte zuvor das Grundstück enteignet. Nach dem Bau des Stausees habe die spanische Regierung die Verantwortung der Anlage an das Rathaus übergeben. Zuständig für die Instandhaltung sind Palmas Stadtwerke Emaya.

2012 hat dann die Balearen-Regierung beim Grundbuchamt in Inca den Cúber-Stausee auf ihren Namen eintragen lassen, mit der Begründung, dass er inmitten von Gebieten liegt, die der Regierung gehören. Dies war dem Rathaus von Palma bislang unbekannt. Ein Versuch, den Namen beim Grundbuchamt umschreiben zu lassen, scheiterte.

Regierung und Rathaus haben nun Gespräche aufgenommen - immerhin sitzen an der Spitze von beiden Institutionen Parteikollegen der sozialistischen PSOE. Im schlimmsten Fall könnte der Streit vor Gericht enden. /rp