Die Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen hat am Freitag (30.10.) zwei für Samstag in Palma de Mallorca geplante Demonstrationen von Corona-Skeptikern und Masken-Gegnern verboten. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, gründet die Entscheidung auf Stellungnahmen der Nationalpolizei und der regionalen Gesundheitsbehörde. In beiden wird auf den spanienweit ausgerufenen Alarmzustand und auf das "hohe Risiko" von Covid-19-Ansteckungen verwiesen.

Die beiden Kundgebungen waren vergangene Woche beantragt worden. Bei dem Verbot berücksichtigt worden sei neben der Corona-Situation auf den Balearen, der ungewissen Teilnehmerzahl, dem langen Zeitraum von zwei bis drei Stunden und den fehlenden Sicherheitsvorkehrungen seitens der Veranstalter auch Präzedenzfälle. Bei vorherigen Demonstrationen und Kundgebungen der Corona-Skeptiker in Palma hatte die Polizei etliche Teilnehmer angezeigt, weil sie nicht den vorgeschriebenen Mund-Nase-Schutz trugen.

Insofern gebe es "keinerlei Garantie, dass die Veranstalter die für die Einhaltung der gesundheitlichen Auflagen notwendigen Maßnahmen ergreifen", so die Vertretung der Zentralregierung. Mit dem Verbot gelte es Verhalten zu verhindern, die nicht nur die Gesundheit der Teilnehmer gefährden könnten, sondern auch derer, die danach "mit ihnen Kontakt haben".

Die Vertretung der Zentralregierung hatte mit einer ähnlichen Argumentation bereits im Februar auf Ibiza eine Kundgebung von Corona-Skeptikern untersagt. Auf Mallorca waren die Demonstrationen bisher toleriert worden.

Noch unklar ist, ob eine über die sozialen Netzwerke angekündigte Demonstration am Samstagnachmittag in Manacor zugelassen wird. Laut einem Aufruf bei Facebook soll dort gegen den von der Landesregierung verhängten lokalen Lockdown in Mallorcas zweitgrößter Stadt protestiert werden. /ck