Erneut haben mehrere Boote mit Migranten Mallorca angesteuert. In der Nacht auf Freitag (30.10.) und am Morgen sind laut der Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen 13 Boote mit insgesamt 201 Personen vor der Küste von Mallorca und seinen Nachbarinseln aufgegriffen worden.

Drei der Boote hatten die Insel Cabrera angesteuert, wurden aber bereits rund zehn Seemeilen davor vom Überwachungssystem SIVE der Guardia Civil aufgespürt. Von der Basis in Puerto Portals aus setzte sich das Seenotrettungsschiff "Acrux" in Bewegung, um die 40 Migranten aufzunehmen. Dabei handelte es sich ausschließlich um Männer. Zehn weitere Einwanderer waren bereits auf Cabrera angelangt und wurden dort festgenommen.

Ein viertes Boot entdeckte ein Frachtschiff 50 Seemeilen vor Portocolom. Die Guardia Civil und die Seenotrettung eilten mit dem Schiff "Illes Pitiüses" zu Hilfe, um die elf Personen an Bord aufzunehmen. Sie wurden zunächst nach Portocolom und später nach Palma de Mallorca gebracht.

Weitere 41 Migranten wurden in drei Booten vor der Inselgruppe aufgegriffen. Weitere sechs Boote wurden in Gewässern von Ibiza und Formentera aufgespürt. Am Morgen wurden an der Platjaa d'en Bossa auf Ibiza weitere 16 Einwanderer festgenommen.

Damit sind in diesem Jahr bereits in knapp 90 Booten über 1.000 Migranten auf den Balearen angekommen, allein im Oktober waren es über 300 Menschen. Die meisten Boote kommen aus der algerischen Küstenstadt Dellys.

Nach ihrer Ankunft auf den Balearen werden die Migranten zunächst nach Barcelona geschickt. Dort kommen Sie entweder in ein Abschiebungslager oder aber in Einrichtungen von Nichtregierungsorganisationen wie dem Roten Kreuz (mehr dazu hier). "Das sind keine Verbrecher", unterstreicht indes in einem Interview der für die Bekämpfung der irregulären Einwanderung zuständige Kommissar der Nationalpolizei. /jk/ck