Ein 56-jähriger Mann hat am Dienstag (3.11.) vor Gericht auf Mallorca gestanden, mehrmals zwei Stuten brutal vergewaltigt zu haben. Ihm drohen nun mindestens zwei Jahre Haft wegen Tierquälerei und sexueller Ausbeutung.

Wie der Mann zugibt, sei er erstmals am 1. Januar 2018 in einen Pferdestall im Gemeindegebiet Alcúdia eingedrungen und habe dort zunächst mit einem Stock ein sieben Monate altes Stutenfohlen vaginal penetriert. Das junge Pferd erlitt Genitalverletzungen und musste ärztlich behandelt werden, zudem entwickelte es Angst vor Menschen, wie die Besitzerin vor Gericht betonte.

Vier weitere Male soll der Angeklagte im März 2018 heimlich stets in den frühen Morgenstunden in die Stallungen gekommen sein. Wie er selbst bestätigt, vergewaltigte er eine andere Stute sowohl mit seinem Geschlechtsteil, als auch mit spitzen Gegenständen. Das Pferd musste daraufhin ebenfalls in tierärztliche Behandlung.

Die Taten flogen auf, weil die Pferdehalterin sowohl die Verletzungen als auch das veränderte Verhalten ihrer Tiere wahrnahm. Der behandelnde Tierarzt vermutete als erster, dass sexuelle Gewalt die Ursache sein könne. Daraufhin brachte die Halterin eine Überwachungskamera am Stall an, die auch einige der Übergriffe filmte. Die Aufnahmen kamen vor Gericht als Hauptbeweismaterial zum Einsatz.

Der Mann gestand seine Tat und akzeptierte die von der Staatsanwaltschaft sowie vom Anwalt der Pferdehalterin geforderte Haftstrafe von zwei Jahren. Da Strafen von bis zu zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden können, fordert die Balearische Vereinigung von Anwälten für Tierrechte (ABADA) eine Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Die Richterin muss bei der Urteilsverkündung entscheiden, ob sie dieser Forderung nachkommt. Zudem muss der Mann eine Entschädigung an die Pferdehalterin zahlen, um die Tierarztkosten zu decken, und darf in den kommenden sechs Jahren keinen Beruf ausüben, in denen er mit Tieren in Kontakt ist. /somo