Joe Bidens Wahlsieg bei den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen haben auch auf Mallorca viele US-Bürger mit Erleichterung aufgenommen. Am Sonntag (10.11.) versammelten sich einige von ihnen in der Innenstadt von Palma de Mallorca, um ihre Freude zum Ausdruck zu bringen. Aufgerufen hatte der örtliche Alumniverein der US-Universitäten.

Erleichtert nach Tagen der bangen Stimmenauszählung zeigt sich zum Beispiel die seit sieben Jahren auf Mallorca lebende Englischlehrerin Lesley Harris, die im Vorfeld aktiv an der Kampagne der Demokraten beteiligt war. Das ehrenamtliche Engagement für die Demokratische Partei hatte sie begonnen, nachdem Donald Trump vor vier Jahren Präsident geworden war. "Biden weiß, dass wir keine Feinde, sondern alle US-Amerikaner sind", hebt die Englischlehrerin hervor.

Große Hoffnungen setzt sie auf die neue Vizepräsidentin Kamala Harris, die als erste Frau und als erste Schwarze dieses Amt ausüben werde: "In diesen Fragen sind wir in den USA noch weit zurück, aber nach vier Jahren von rassistischen und sexistischen Reden von Trump ist es sehr wichtig, dass eine Frau dieses Amt bekommt", sagt sie.

Auch Lisa Steward war vom Wahlergebnis erleichtert, auch wenn sie eigentlich auf den demokratischen Kandidaten Bernie Sanders gehofft hatte. Sanders verkörpere den "fröhlicheren, neueren, jüngeren und aktiveren Teil der Partei", sagt Steward. Aber es sei "sehr wichtig, Trump aus dem Weißen Haus zu vertreiben", fügt sie hinzu. Von Biden verspreche sie sich nicht viel: "Biden ist der neoliberale Kandidat, der den Status Quo verkörpert", sagt sie.

John Sibole lebt schon seit 30 Jahren auf Mallorca, sieht es aber nach wie vor als Recht und als Pflicht an, an den Wahlen seines Landes teilzunehmen. Erleichtert ist er, dass Trump das Weiße Haus verlassen wird: "Wir haben einen Präsidenten, der lügt", klagt er. /tg