Neues Kapitel in der schier endlosen Debatte um eine neue Kläranlage in Can Picafort: Das balearische Wasserwirtschaftsamt Abaqua hat nun der Gemeindeverwaltung von Santa Margalida mitgeteilt, dass man weiter am Bau einer seit Längerem geplanten Anlage im Gebiet von Son Bauló festhalte. Ein Verzicht auf die Arbeiten sei eine "Fahrlässigkeit gegenüber der Umwelt", die man nicht mittragen wolle.

Somit ist die Einigung vom September mit dem Rathaus von Santa Margalida schon wieder dahin. Damals war beschlossen worden, dass sich die Gemeinde selbst um den Standort und den Bau der Anlage kümmern sollte. Auch wurden damals die beiden auf Gemeindegebiet existierenden Kläranlagen in Santa Margalida und Son Serra de Marina direkt dem Rathaus unterstellt. Dafür hatten beide Seiten ein Abkommen aus dem Jahr 2005 über den Bau aufgelöst.

Bei einer Sitzung des Wasserwirtschaftsamtes Ende Oktober kam es nun zu der Kehrtwende. Dabei beschloss Abaqua, den Bau der dringend nötigen neuen Anlage doch nicht der Gemeinde zu überlassen. Abaqua argumentiert, das Abkommen aus dem Jahr 2005 müsse wieder gelten, da es die einzige Garantie sei, "um das Feuchtgebiet S'Albufera und den Tourismus in dem Gebiet zu schützen".

Gestritten wird vor allem über den Standort der neuen Kläranlage. Ein vom Umweltministerium bevorzugtes Gebiet nahe Son Bauló stößt bei der Gemeindeverwaltung von Santa Margalida auf Widerstand, weil in dem Projekt auch ein Ableiter vorgesehen ist, der am Meeresgrund von Son Bauló verlaufen sollte. Das Wasserwirtschaftsamt zweifelt allerdings daran, dass man im Rathaus wirklich nach alternativen Standorten Ausschau hält.

Der Bürgermeister von Santa Margalida, Joan Monjo, bedauerte "zutiefst" die Kehrtwende beim Wasserwirtschaftsamt und teilte Abaqua mit, die Gemeinde werde nicht an einem Treffen teilnehmen, das für Freitag (20.11.) einberufen wurde, um über das Thema zu sprechen. /jk