Die balearische Landesregierung hat ihr Vorhaben, dass Betreiber von Restaurants, Bars und Cafés ein Register über diejenigen Gäste führen sollen, die im Innenbereich Platz nehmen, aufgeschoben. Damit reagieren die Politiker auf den Widerspruch auf Mallorca, der nach der Ankündigung vergangene Woche lautgeworden war. Viele Menschen fassen die Maßnahme als Eingriff in die Privatsphäre der Bürger auf.

Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, habe die Balearen-Regierung nach einem Treffen mit dem Gastronomie-Sekor nun vor, "modernere und vielleicht freiwillige" Regelungen zu finden, um im Fall einer Covid-19-Ansteckung eines Gasts die Infektionskette besser nachvollziehen zu können. Am Nachmittag wurde bekannt, dass die Registrierung mithilfe von QR-Codes über das Smartphone erfolgen könnte. Die Daten würden dann direkt an das balearische Gesundheitsministerium übermittelt. Anders als zunächst angedacht müssen die Inhaber der Lokale also keinerlei Register über ihre Gäste führen und haben mit der Identifizierung nichts zu tun. Wie Vertreter des gastronomischen Sektors bekannt gaben, könnte das neue QR-Code-System in etwa drei Wochen zum Einsatz kommen. Eine offizielle Bestätigung der Balearen-Regierung gab es bisher nicht.

Bei dem Zusammentreffen wurde auch die Forderung der Gastronomen zur Sprache gebracht, wirtschaftliche Unterstützung vom Staat zu bekommen, wenn sie Luftfilter in ihren Lokalen installieren, um die Ansteckungsgefahr zu vermindern. Verbindlichen Zusagen über die Höhe der Subventionen wollten die Verantwortlichen der Balearen-Regierung aber noch nicht geben. /somo