In der Lebensmittelbank auf Mallorca, die Grundnahrungsmittel sammelt, die dann wiederum mithilfe von Tafeln und Hilfsorganisationen an Bedürftige ausgegeben werden, fehlt es an Nachschub. Die balearische Landesregierung plant nun, die Lebensmittelbank und das Rote Kreuz mit 300.000 Euro zu unterstützen, um so die wichtige Arbeit der Nichtregierungsorganisationen aufrecht erhalten zu können. Am Montag (30.11.) soll die Finanzspritze offiziell beschlossen werden.

Grund für den Mangel an Nahrungsmitteln ist zum einen die große Nachfrage, da zahlreiche Menschen wegen der corona-bedingten Krise nicht mehr selbst für ihr Essen aufkommen können und sich an Tafeln wenden müssen. Zum andern konnten die Hilfsorganisationen aufgrund der Hygieneauflagen ihre Sammelaktionen nicht wie gewohnt durchführen.

Wie MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" schreibt, hat die Sammelkampagne der "Banco de Alimentos", die dieses Jahr vor allem online und per Banküberweisung geführt worden ist, nicht so viele Menschen dazu bewegt, Essen oder Geld für Essen zu spenden. In normalen Jahren hatten freiwillige Helfer die Lebensmittel persönlich in Supermärkten eingesammelt und so deutlich mehr Leute vom Mitmachen überzeugen können.

Geplant ist nun, dass die Lebensmittelbank 130.000 Euro und das Rote Kreuz 170.000 Euro bekommt. Beide Organisationen geben die Lebensmittel an andere Hilfsvereine wie die Caritas oder Mallorca Sense Fam weiter, die sie wiederum an die bedürftigen Familien austeilen. Dass der Bedarf immer weiter steigt, zeigen die Zahlen: Allein die Lebensmittelbank gibt derzeit Essen an 30.000 Familien auf den Balearen aus, fast doppelt so viel wie vor der Pandemie.

Tatsächlich gehören zu den Menschen, die berechtigt sind, Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel von den Hilfsorganisationen anzunehmen immer mehr Leute, die nie zuvor auf solche Hilfen angewiesen waren. Darunter viele Arbeitnehmer mit niedrigen Einkommen oder Kurzarbeitsgeld, die eine kostenlose Tüte voll Lebensmittel brauchen, weil sie sonst ihre Fixkosten wie Miete oder Strom nicht bezahlen können.

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Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass die Landesregierung eine außerordentliche Hilfszahlung ausgibt, damit die Tafeln weiter arbeiten können. Bereits zu Beginn der Pandemie gab das Govern 40.000 Euro an die Lebensmittelbank und das Rote Kreuz, sowie 25.000 Euro an kleinere Hilfsorganisationen.

Dass die Not groß und die Vorräte sperrlich sind, hat auch der vor allem von Deutschen geführte Verein "Barber Angels" wahrgenommen. Erst am Freitag (27.11.) nahmen die Ehrenamtler in Cala Millor einen 40-Tonner-Sattelzug in Empfang, der Spenden aus Deutschland nach Mallorca gebracht hatteSpenden aus Deutschland . /somo