Die spanische Zentralregierung hat einen Vorschlag erarbeitet, um der Erosion an den Stränden von Mallorca und den Nachbarinseln entgegenzuwirken. Mithilfe von Pumpen und Baggern könnte Sand vom Meeresgrund auf die Strände geschafft werden, um diese wieder aufzufüllen. Das balearische Umweltministerium reagierte entsetzt.

Tatsächlich widersprechen sich die Meinungen der Verantwortlichen in Madrid und denen auf den Balearen bei der Frage, was gut für die Strände ist. Während die Zentralregierung die Reste des Neptungrases an den Stränden als "Problem" ansieht, setzt sich die Balearen-Regierung seit Jahren dafür ein, dass die altgenähnlichen Blätter, die sich an den Stränden sammeln, im Winter nicht weggeräumt werden dürfen, da sie verhindern, dass Sand durch Wind und Sturm davongetragen wird. Auch der Einsatz von Pumpen und Baggern am Meeresgrund ist aus Sicht des balearischen Umweltministeriums ökologisch nicht vertretbar, wie Minister Miquel Mir in einem Schreiben an Madrid betonte.

"Die gesammelten Erfahrungen der vergangenen 30 Jahre und zahlreiche wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die künstliche Regenerierung der Strände ihre Ziele nicht erfüllt und erhebliche Auswirkungen auf die Lebenwesen haben, die um die Küste leben", heißt es in dem Dokument der Balearen-Politiker. Sie betonen zudem, dass künstliche Maßnahmen "absolut unnötige" Kosten beinhalten.

Die Küstenbehörde, die für die Küstengebiete um Mallorca zuständig ist, untersteht der spanischen Zentralgregierung und hat zwar die Pflicht, die Balearen-Regierung über Maßnahmen an der Küste zu informieren - das Einverständnis der regionalen Institutionen muss sie aber nicht einholen. /somo