Lange wurde es gefordert, nun ist es bald soweit: Die balearische Landesregierung will Passagiere, die vom spanischen Festland nach Mallorca kommen, einer Gesundheitskontrolle unterziehen. Das hat die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol am Freitag (11.12.) auf einer Pressekonferenz angekündigt. In Kraft treten soll die mit dem spanischen Gesundheitsministerium abgesprochene Regelung am 20. Dezember.

Bislang müssen nur jene Passagiere, die aus einem Risikogebiet im Ausland in Spanien einreisen, ein negatives PCR-Ergebnis vorlegen. Diese Regelung der spanischen Regierung betrifft also alle Reisenden, die von Deutschland, Österreich oder der Schweiz aus auf die Insel fliegen. Innerhalb Spaniens dagegen gab es bislang keine Testpflicht, obwohl die balearische Linksregierung seit Monaten darauf drängt. Nun ziehen die Balearen mit den Kanaren gleich, die schon seit längerem Tests von Inlandsreisenden verlangen.

Laut Armengol soll die neue Regelung nun für alle Inlandsreisenden gelten, die von einem Ort des spanischen Festlands auf die Balearen kommen. Unterschieden werden soll dabei zwischen Urlaubern, Besuchern, die den Grund ihrer Reise rechtfertigen können, sowie Balearen-Residenten.

  • Für Residenten gilt: Wer seinen Wohnsitz auf den Inseln hat und vom spanischen Festland hierher zurückreist, soll zwischen drei Möglichkeiten wählen können - einem PCR-Test, der vor der Reise kostenlos vorgenommen und dessen Ergebnis vorgezeigt werden muss, einem Antigen-Test bei der Ankunft auf Mallorca oder aber einer zehntägigen häuslichen Quarantäne nach der Einreise. Laut Armengol werde die Kostenübernahme der PCR-Tests mit 67 Zentren auf dem Festland abgesprochen.
  • Urlauber, die aus einer spanischen Region mit einer Inzidenz von mehr als 150 Fällen pro 100.000 Einwohnern kommen, müssen - wie auch die Reisenden aus Risikogebieten im Ausland - künftig ein negatives PCR-Test-Ergebnis bei Ankunft vorlegen können. Andernfalls drohten Sanktionen, so Armengol.
  • Besucher mit triftigen Gründen (Arbeit, Betreuung von Angehörigen, etc. ) müssen - falls sie mehr als 72 Stunden auf dem Festland waren - sich einem Antigen-Test oder einer Quarantäne unterziehen. Liegt die Aufenthaltszeit darunter, müssen Reisende schriftlich versichern, dass sie symtomfrei sind. Die Unterscheidung wird mit Rücksicht unter anderem auf Transporteure, Vereinssportler oder Airline-Angestellte gemacht.

Passagiere im Alter von bis sechs Jahren sind laut der Ankündigung von der Testpflicht ausgenommen. Die Geldbußen sollen bis zu 3.000 Euro betragen. Die Regelung soll vorerst bis zum 9. Mai gelten.

Die Hoteliers-Verbände FEHM und ACH begrüßten die neue Regelung in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Man sei ohnehin der Ansicht gewesen, dass es "ungenügend und diskriminierend" ist, nur von den Einreisenden aus dem Ausland ein negatives Test-Ergebnis zu verlangen. Der Zugang zur Insel müsse "lückenlos und rigoros" kontrolliert werden. Gleichzeitig forderten die Hoteliers, die Testungen und Abläufe bei der Einreise so weit wie möglich zu vereinfachen. /ff/ck

Aktualisierte Übersicht: Durchblick bei den Corona-Regeln auf Mallorca

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