Die Tourismusbranche auf Mallorca stellt sich drei Monate vor Ostern darauf ein, dass es zum zweiten Mal in Folge in der Semana Santa so gut wie keine Urlauber auf der Insel geben wird. Der Pessimismus zieht sich quer durch die Branche, angefangen bei Hoteliers über Autovermieter bis hin zu Transportunternehmen und dem Einzelhandel, wie mallorquinische Lokalmedien zusammengetragen haben.

Die Zahl der Infizierten sei sowohl in Spanien und auf der Insel als auch in den wichtigsten Quellmärkten zu hoch, wird die Vizepräsidentin der mallorquinischen Hoteliersvereinigung FEHM, María José Aguiló, zitiert. Den Tourismus bis Ende März wieder aufzunehmen, sei eine „Utopie". „Bis Juni machen wir uns keine Hoffnungen", sagte Aguiló. Sollte die Situation sich nicht verbessern, spricht sich die Branchenvertreterin für stärkere Restriktionen und Kontrollen aus. „Denn die gesamte Saison steht auf dem Spiel." Ein weiteres Jahr wie 2020 könne man sich nicht erlauben.

Ähnlich äußert sich Francisco Mulet, der den balearischen Reisebüros vorsteht, gegenüber der mallorquinischen Presse. „Es wird keinen Tourismus in der Osterwoche geben." Auch er spricht sich in der Inselpresse für stärkere Kontrollen in Bezug auf die Einhaltung der Corona-Auflagen aus. Die Branchenvertreter appellieren vor allem an die Bevölkerung auf den Inseln, sich in den kommenden Wochen verantwortungsvoll zu verhalten, um die Inzidenzwerte möglichst weit nach unten zu drücken. Nur so sei es denkbar, Mallorca als sicheres Reiseziel zu bewerben.

Wie Antoni Riera, Leiter der Fundación Impulsa, anmerkt, komme vieles auch darauf an, wie schnell die Menschen in Europa geimpft werden können. Der Wirtschaftswissenschaftler geht laut Medienberichten nicht davon aus, dass man vor dem dritten Quartal 2021 nennenswerte Effekte der Impfungen sehen wird. Viele kleinere Unternehmen dürften in den kommenden Monaten pleitegehen, befürchten Branchenvertreter. /jk