Wie so vieles während der Corona-Pandemie fallen auch die traditionellen Feierlichkeiten zu Sant Antoniauf Mallorca in diesem Jahr größtenteils flach. Zumindest ansatzweise wird aber einer der Höhepunkte, ein Gesangs-Happening in der Kirche, beibehalten.

Es ist das erste Mal seit 1854, dass die Teufel und der Heilige Antonius und mit ihnen zahlreiche feierlustige Bewohner nicht wie gewohnt um den 17. Januar herum durch die Straßen von Manacor ziehen. Ein paar Details sollen dennoch an die Traditionen erinnern.

Wie Antoni Gomila, Vorsitzender des Festkommitees gemeinsam mit dem Bürgermeister von Manacor, Miquel Oliver und dem Leiter der Kirchengemeinde Parròquia dels Dolors, Antoni Amorós, am Donnerstag (7.1.) bekannt gab, sollen zu den traditionellen Höhepunkten des Festes Raketen in den Himmel geschossen werden.

Etwa dann, wenn normalerweise der erste Tanz der dimonis losginge (12. Januar), oder wenn die Teufel am 16. Januar um 14.15 Uhr ihren wilden Streifzug durch die Straßen begönnen. Auch dem Entzünden des ersten Feuers am 16. Januar um 20 Uhr soll zumindest mit einem Raketenknall gedacht werden. Die Kirchenglocken sollen ebenfalls symbolisch läuten.

Zudem ist geplant, großflächige Fotos der Feierlichkeiten aus den vergangenen Jahren aufzuhängen, anhand derer sowohl der Teufelsreigen und der Feuer als auch der für den 17. Januar typischen Tiersegnungen gedacht werden soll.

Das Einzige, was auch 2021 stattfinden soll, ist der zentrale Gottesdienst. Bei den sogenannten completes münden auf Latein gesungene Liturgien in einem Gesangs-Happening, bei dem Hunderte Menschen in der brechend vollen Kirche, auf den Bänken stehend, gemeinsam die Goigs, das Musikgut zu Sant Antoni anstimmen. Der rheinländische Karneval ist nichts dagegen.

Diesmal soll die etwa 30 Minuten umfassende Zeremonie hinter verschlossenen Kirchenportalen stattfinden. Nur die Pastöre, der Chor und die Musikgruppen dürfen anwesend sein. Dafür sind Live-Übertragungen über das Internet geplant. /somo