Private Treffen auf Mallorca und Ibiza werden erneut eingeschränkt, um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu reduzieren. Ab Mittwoch (13.1.) dürfen sich fast ausnahmslos nur noch diejenigen Personen treffen, die ohnehin im selben Haushalt zusammenleben. Das erklärte die Sprecherin der Balearen-Regierung Pilar Costa in einer Pressekonferenz nach der wöchentlichen Kabinettssitzung am Montag (11.1.).

Wie bereits angekündigt werden Restaurants, Cafés, Kaufhäuser und Shoppingcenter vorläufig geschlossen. Gastronomen dürfen nur noch Speisen zum Mitnehmen verkaufen oder ausliefern. Großflächige Geschäfte dürfen nur öffnen, wenn sie den Verkauf auf Lebensmittel und andere Basisprodukte zum täglichen Leben reduzieren. Anders als zunächst angekündigt gelten die neuen Restriktionen erst ab Mittwoch (13.1.) und nicht wie ursprünglich geplant ab Dienstag. Vorläufig gelten die neuen Beschränkungen bis mindestens 30. Januar.

Die entsprechenden Verordnungen wurden am Dienstag (12.1.) im Amtsblatt der Balearen veröffentlicht (Direktlinks auf die beiden Verordnungen im BOIB, Verbot von privaten Treffen und Schließung von Gastronomie und Kaufhäusern). Die neuen Regeln ergänzen die bereits bestehenden Corona-Restriktionen. Einen aktualisierten Überblick über die zur Zeit geltenden Bestimmungen auf Mallorca haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Private Treffen: Freunde oder Verwandte besuchen ist verboten

Grundsätzlich lautet die neue Regel: Wer nicht zusammen wohnt, darf sich auch nicht privat treffen. Wörtlich heißt es in der Verordnung: Familientreffen und soziale Treffen sind nur unter denjenigen Personen erlaubt, die im selben Haushalt wohnen, sowohl im öffentlichen wie im privaten Raum und sowohl im Innern als auch im Freien." Das Treffen von Freunden oder Verwandten, mit denen man nicht zusammenwohnt, ist also verboten. Für diese strenge Regel gelten nur einige sehr konkrete Ausnahmen:

  • Single-Haushalte dürfen von einem weiteren Haushalt "adoptiert" werden
  • Kinder mit getrennt lebenden Eltern oder Erziehungsberechtigten dürfen beide Elternteile besuchen und treffen
  • getrennt lebende Paare - verheiratet oder nicht - dürfen sich treffen
  • Hilfs- und Pflegebedürftige Menschen dürfen versorgt werden

Bislang war es erlaubt, sich in Gruppen von maximal sechs Personen aus höchstens zwei Haushalten zu treffen. Der Besuch eines Verwandten oder eines Freundes war entsprechend erlaubt und ist fortan untersagt.

Restaurants und Cafés geschlossen

Ebenfalls ab Mittwoch (13.1.) müssen Restaurants und Cafés für zweieinhalb Wochen schließen. Wie zu Lockdown-Zeiten im Frühjahr wird der gastronomische Betrieb auf den Verkauf von Speisen zum Mitnehmen und das Ausliefern beschränkt. Auch im Freien dürfen keine Tische mehr bewirtet werden. Die Gastronomen kündigten ensprechende Proteste an.

Die Restaurants in Hotels bleiben geöffnet. Sie dürfen aber ausschließlich Hotelgäste bewirten. Auch die Cafeterias in Krankenhäusern, Schulen oder ähnlichen Einrichtungen bleiben geöffnet.

Einzelhandel

Harte Restriktionen treten auch für den Einzelhandel in Kraft. Auf Mallorca müssen alle Shoppingcenter, Kaufhäuser und Baumärkte schließen, beziehungsweise den Verkauf auf Lebensmittel und wichtige Alltagsprodukte beschränken. Große Supermärkte wie Carrefour und Alcampo dürfen also weiterhin öffnen, aber nicht alle Abteilungen. Die Beschränkungen gelten für alle Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von über 700 Quadratmetern auf Mallorca beziehungsweise 400 Quadratmetern auf Ibiza. Für die Inseln gelten unterschiedliche Definitionen für die Kategorie "große Verkaufsflächen" (grandes superficies).

Kleinere Geschäfte bleiben weiterhin geöffnet, müssen aber an Sonn- und Feiertagen schließen sowie abends um 20 Uhr, sofern sie keine Lebensmittel oder andere wichtige Alltagsprodukte verkaufen. Die Zahl der Parkplätze wird auf die Hälfte, die Zahl der Kunden auf ein Drittel beschränkt.

Fitnesscenter und Spas geschlossen

Wie angekündigt müssen auch Fitnesscenter, Spas und ähnliche Einrichtungen schließen. Die Restriktionen beziehen sich auf alle Innenräume, in denen Sport betrieben wird. In Sporthallen darf nur noch Leistungssport betrieben werden. Zuschauer sind dabei verboten. Hallenbäder dürfen öffnen, zugelassen ist maximal ein Schwimmer pro Bahn.

Die bisherigen Restriktionen, einschließlich der nächtlichen Ausgangssperre, bleiben bestehen. Einen Überblick über die aktuell geltenden Corona-Regeln auf Mallorca finden Sie hier.

Schulen bleiben geöffnet

Trotz der harten Restriktionen bleiben die Schulen auf Mallorca und Ibiza geöffnet. Damit will die Balearen-Regierung ein Zeichen setzen, welchen Stellenwert die Schulbildung habe. Der balearische Bildungsminister Martí March stellte am Montag (11.1.) einen Bericht vor, aus dem hervorgehe, dass "die Schulen ein covid-sicherer Ort" seien.

Nur ein sehr geringer Teil der Ansteckungen, insgesamt 188 Fälle, seien nachgewiesenerweise auf die Schulen zurückzuführen. Gemessen an der hohen Zahl der Schüler sei das ein sehr geringer Teil der Ansteckungen. Das Bildungsministerium habe eine Reihe von Empfehlungen herausgegeben, die vor allem das richtige Lüften und Heizen betreffen. /tg

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