Betreiber von Restaurants, Cafés, Fitnesscentern und Spas, die aufgrund der neuen Corona-Restriktionen auf Mallorca schließen müssen, erhalten eine Direkthilfe von 1.500 Euro pro Monat. Das gab die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol nach einem Koordinationstreffen am Freitagvormittag (15.1.) bekannt.

Auf Mallorca werden diese Hilfen für die Monate Januar, Februar und wahrscheinlich März ausgezahlt, sofern die Restriktionen anhalten. Zusammen mit den für Dezember versprochenen Hilfen wären das 6.000 Euro pro Unternehmen. "Hoffen wir, dass nicht alle Hilfen notwendig sein werden", sagte Inselratspräsidentin Catalina Cladera.

Außerdem verzichten die Rathäuser für die Zeit der Restriktionen auf die Müllgebühren sowie die Gebühren für die Nutzung der öffentlichen Außenflächen von Restaurants und Cafés.

Bereits am Donnerstag (14.1.) hatte sich der balearische Arbeits- und Tourismusminister Iago Negueruela in Arbeitsgruppen mit Branchenvertretern und Gewerkschaften zusammengesetzt - auch Víctor Sánchez, der Veranstalter der illegalen Großdemonstration von Dienstag (13.1.), bei der rund 4.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen der Landesregierung ohne Genehmigung auf die Straße gingen, war bei einer der Gesprächsgruppen dabei.

Die Unternehmervertreter lobten die von der Balearen-Regierung angekündigten Hilfen. Carmen Planas vom Unternehmerverband Caeb fügte hinzu, dass man Druck auf die spanische Regierung machen werde, um zusätzliche Hilfen aus Madrid zu erhalten. Auch Jordi Mora verlangte im Namen der kleinen und mittelständischen Unternehmen (Pimem) weitere Unterstützung von der Zentralregierung.

Die Vertreter der Dachgewerkschaftsverbände von UGT und CCOO bewerteten die Beschlüsse als positiv. Auf den Balearen müsse man zusammenstehen, um mehr Hilfen von der Zentralregierung erhalten.

Jordi Mora, Vorsitzender der Vereinigung kleiner und mittelständischer Unternehmen auf Mallorca (Pimem), gab im Interview mit dem Radiosender IB3 am Freitagmorgen an, in dieser Woche harte Verhandlungen mit den Regierungsverantwortlichen geführt zu haben. "Es gibt viele Probleme und viel Frustration in unserem Sektor, aber natürlich ist auch der Etat der Regierung beschränkt", so Mora.

Zudem gaben Mitglieder der sozialistischen Regierungspartei PSIB, der auch die Ministerpräsidentin Francina Armengol angehört, an, die soziale Unzufriedenheit auf der Insel unterschätzt zu haben. Man hätte - wie auch von den Bündnispartnern Més und Podemos gefordert - die Hilfsgelder für die betroffenen Unternehmer im Vorfeld der angekündigten temporären Schließung der gastronomischen Betriebe bekanntgeben sollen. /somo /tg

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