Formentera, die Nachbarinsel von Mallorca, will sich gegen die steigenden Infektionszahlen vor allem auf Ibiza absichern und riegelt sein Territorium ab Samstag (16.1.) ab. Das gaben die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol sowie die Inselratspräsidentin von Formentera, Alejandra Ferrer, am Freitag (15.1.) bekannt.

Die Maßnahme soll zunächst zwei Wochen lang, bis zum 30. Januar bestehen bleiben. Die Anordnung gilt beidseitig, das bedeutet, dass weder Auswärtige mit dem Schiff nach Formentera gelangen noch Einwohner von Formentera die kleine Insel verlassen können.

Ausnahmen sind gerechtfertigte Reisen, etwa wegen der Arbeit, für ärztliche Behandlungen, für Besuche beim Tierarzt, für die Schul- oder Ausbildung, zur Pflege von Angehörigen, für Besuche in Bankfilialen oder Versicherungen, für Behördengänge, für Prüfungen oder auch, um aufgrund eines dieser Motive zum Flughafen oder Hafen einer Nachbarinsel oder auf dem Festland zu kommen. Touristische Ausflüge sind demnach nicht mehr erlaubt, genauso wenig wie Besuche bei Freunden oder der Familie.

Im Hafen von La Savina sollen strenge Kontrollen eingerichtet werden. Beamte der Ortspolizei und der Guardia Civil sollen die abreisenden und ankommenden Passagiere auf die Motive ihrer Reisen überprüfen. Zunächst werde über die neuen Bestimmungen informiert, doch nach wenigen Tagen würden dann auch Strafen ausgesprochen, erklärte Inselratspräsidentin Ferrer.

Ferrer begründete den Schritt damit, die Einwohner von Formentera schützen und die kommende Tourismus-Saison so weit wie möglich retten zu wollen. Zwar würden die Corona-Zahlen auf Formentera besser als auf den anderen Balearen-Inseln aussehen, doch das bedeute nicht, dass man nicht auch in einer "besorgniserregenden Lage" sei. /jk