Die für Mittwoch (20.1.) angemeldete Demo der Friseure auf Mallorca ist von der spanischen Regierung verboten worden. Der Beschluss wurde am späten Dienstagabend bekannt. Der Protestzug, zu dem die Verbände der Friseur- und Schönheitssalons aufgerufen hatten, war für 11 Uhr auf dem Borne-Boulevard angesetzt.

Verhandlungen zwischen der Delegation der spanischen Zentralregierung auf den Balearen und den Veranstaltern der Demonstration waren in letzter Minute gescheitert. Die Regierung argumentiert, dass während der Phase 4 des Corona-Protokolls - diese höchste Stufe bedeutet "extremes Ansteckungsrisiko" - keine Demonstrationen stattfinden dürfen. Sollte die Demo nicht abgesagt werden, riskieren die Veranstalter ein Bußgeld, heißt es bei den Behörden.

Die Betreiber von Friseur- und Schönheitssalons auf Mallorca schließen sich den spanienweiten Protesten der Branche an. Sie verlangen von der Zentralregierung in Madrid, dass diese die Mehrwertsteuer für sie von 21 auf 10 Prozent senkt, da Friseure zu einem "essentiellen Sektor" zählen. Trotz der strengen Hygiene-Auflagen dürfen die peluquerías derzeit weiter geöffnet haben, verzeichnen durch die Corona-Pandemie in nach eigenen Angaben aber Umsatzeinbußen von 40 bis 50 Prozent. Landesweit sind ähnliche Aktionen in 78 Städten auf dem spanischen Festland und auf den Kanarischen Inseln geplant.

Im Jahr 2012, mitten in der vergangenen Wirtschaftskrise, hatte die spanische Zentralregierung die Mehrwertsteuer für Friseure von 8 auf 21 Prozent angehoben. "Die meisten haben diese Kostensteigerung selbst geschultert und nicht durch teurere Preise auf die Kunden abgewälzt, um diese nicht zu verlieren", so die Vertreter der Branche jetzt. Schon damals hätten Tausende Friseursalons schließen müssen. Die angehobene Mehrwertsteuer sei in anderen Bereichen wie der Kultur oder dem Blumenhandel nach einigen Jahren wieder gesenkt worden, nicht aber bei den Friseuren. /somo /tg

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