Im bei Deutschen beliebten Urlaubsort Cala Ratjada im Nordosten von Mallorca hat derzeit nur ein einziges Hotel (Hotel Amoros, Carrer de ses Llegitimes, 37) geöffnet. Und nicht nur das: Viele touristische Unterkünfte sind bereits seit September 2019 durchgehend geschlossen. Erst die Thomas-Cook-Pleite, dann das Unwetter "Gloria", das vor einem Jahr einen Teil der Küste im Fischerort zerstörte, und dann die Corona-Pandemie - viele Hoteliers haben sich jetzt mit einem Hilferuf an die balearische Landesregierung gewandt, denn die wirtschaftliche Lage ist prekär.

"Wir bitten um jede Art von Hilfe, um dieses Jahr 2021 überstehen zu können und so schnell wie möglich öffnen zu können", so Joan Ferrer, Vorsitzender der örtlichen Hoteliersvereinigung. "Wir wollen eine touristische Saison mit der Garantie, dass wir nicht plötzlich im September wieder alles dicht machen müssen", so Ferrer weiter. Man brauche Einkünfte im Jahr 2021, um überhaupt bis 2022 durchzuhalten. "Natürlich wird die Saison nicht wie die vorherigen, aber im kommenden Jahr brauchen wir einen Neustart für die Zukunft." Man benötige dringend öffentliche Hilfen.

Noch hoffe man, dass Mitte Juni zumindest ein Teil der Hotels, so Ferrer am Mittwoch (3.2.) bei einem Treffen mit der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol, die extra nach Cala Ratjada gefahren war, um sich die Situation vor Ort schildern zu lassen. Die Situation in den Urlaubsorten der Gemeinde Capdepera sei tatsächlich noch heikler als in vielen anderen Orten, so Armengol, da viele Hotels nicht großen Ketten gehören, sondern Familienunternehmen sind. Konkrete Hilfen wollte die Ministerpräsidentin zwar nicht zusagen, ließ aber anklingen, dass Gelder aus dem EU-Förderfonds Next Generation gezielt ins Gemeindegebiet Capdepera und die zugehörigen Urlaubsorte fließen könnten, um den Tourismus dort nachhaltiger zu gestalten. /somo