Auf Mallorca und den Nachbarinseln habe sich "niemand beim Impfprotokoll vorgedrängelt". Das beteuerte die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol am Dienstag (9.2.) im Plenum des Regionalparlaments. Diese klare Aussage - womöglich klarer, als es die Vorkommnisse der vergangenen Tage zulassen - handelte der Sozialistin die Kritik der konservativen Opposition ein.

PP-Fraktionschef Biel Company nannte das Statement "eine Lüge". Der Sprecher der rechtsextremen Vox, Jorge Campos, ermunterte die beiden linken Koalitionspartner der Sozialisten dazu auf, die Regierung zu verlassen. Die Parteien Més und Unidas Podemos hatten Armengol dazu aufgefordert, alle diejenigen Behörden-Mitarbeiter zu entlassen, die sich nicht an den Impfplan gehalten hätten.

Die Diskussion über mögliche Vordrängler bei der Impfkampagne schlägt auf Mallorca und den Nachbarinseln seit Wochen hohe Wellen. Insbesondere der Bischof Sebastià Taltavull und zwei seiner Kathedralen-Küster stehen im Verdacht, sich durch Anmelden in einer Seniorenresidenz, in der sie nicht wohnen, früher als geplant geimpft worden zu sein. Zudem erhielten führende Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums anscheinend Impfstoffe, die am Ende eines Arbeitstages in den Senioren-Residenzen übrig geblieben waren. Die Juniorpartner der Linkskoalition forderten diesbezüglich Aufklärung eines möglichen Amtsmissbrauchs. Armengol schloss Rücktritte aus. /tg

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