Die Tourismus-Branche auf Mallorca sendet S.O.S. Mit einer neuen und Corona-sicheren Form des Protestes wollen die Hoteliers auf Mallorca zusammen mit anderen Vertretern aus der Touristik-Branche auf ihre brenzlige Lage aufmerksam machen. In einer von mehreren Branchenverbänden unterstützten Aktion sollen alle Betroffenen am Freitag (12.2.) Bettlaken und Protest-Banner aus den Fenstern hängen. Größere Hotelketten lassen zur Zeit große Spruchbänder drucken, während kleinere Branchenvertreter mit selbstbemalten Laken auf sich aufmerksam machen werden.

Als Motto haben die Organisatoren "S.O.S. Turismo" gewählt. Die Aktion solle als "letzter Hilferuf" einer in Not geratenen Branche wahrgenommen werden, von der auf Mallorca und den Nachbarinseln ein großer Teil der Wirtschaft und Arbeitsplätze abhängt. Die bisherigen Hilfen der Regierungen in Palma de Mallorca und Madrid seien völlig unzureichend. Von den Regierenden fordet man "Klarheit und Tatkraft", um die "wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie" anzugehen.

Der Anstoß für die Aktion kam vom Verband der Hoteliers an der Ostküste Mallorcas. Die Kampagner wird aber zum Beispiel auch von den im Unternehmerverband Caeb organisierten großen Hotelketten mitgetragen. Der Protest soll auf Spanisch, Katalanisch und Englisch über die sozialen Netzwerke publik gemacht werden und distanziert sich von jeder Parteipolitik.

Offenbar sollte "S.O.S. Turismo" am Montag (8.2.) noch gar nicht offiziell präsentiert werden. Am Dienstagmorgen wurde das Manifest, das am Freitag verlesen werden soll, denn auch erst einmal wieder vom Netz genommen.

Womöglich findet der Unmut der Insel mit dieser legalen Protestaktion eine neue Form, sich auszudrücken. Dem Aufruf der über die Corona-Restriktionen erbosten Gastronomen waren schnell Tausende gefolgt. Trotz des Verbots durch die Behörden demonstrierten viele von ihnen auch auf der Straße. Die verhängten Geldbußen und die scheinbare Nähe der Organisatoren zu rechten Parteien schreckten schließlich viele ab. Die für die Proteste gegründete Plattform Resistencia Balear wurde von ihren Gründern vor diesem Hintergrund mittlerweile wieder aufgelöst. /tg

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