Mallorca beginnt mit einer langsamen Lockerung des Lockdowns. Zunächst dürfen die Einkaufszentren und übrigen großen Kaufhäuser ab Montag (15.2.) wieder für das allgemeine Publikum öffnen. Dabei gelten allerdings strenge Regeln. Im Innern der Geschäfte dürfen sich nur 30 Prozent der gewöhnlichen Kundenzahl aufhalten. Außerdem sind die Öffnungszeiten auf Montag bis Freitag beschränkt. Ladenschluss ist um 20 Uhr. Das erklärte der balearische Wirtschaftsminister Juan Pedro Yllanes am Donnerstagabend (11.2.) nach einem Treffen zwischen Regierungsvertretern, Unternehmerverbänden und Gewerkschaften am Runden Tisch zum Sozialen Dialog in Palma de Mallorca.

Keine Lockerungen gibt es vorerst für Restaurants und Cafés, die nach wie vor geschlossen bleiben, wie Tourismus- und Arbeitsminister Iago Negueruela erklärte. Die Restriktionen müssten langsam und sehr vorsichtig aufgehoben werden. Die Belegung der Krankenhausbetten mit Corona-Patienten sei nach wie vor sehr hoch, so Negueruela. Die Situation auf den Intensivstationen müsse sich noch weiter verbessern. Der Arbeitsminister zeigte sich guter Hoffnung, dass die Öffnung der Restaurants und Cafés "sehr bald" beschlossen werden könne. Später merkte Gesundheitsministerin Patricia Gómez an, dass die Schließungen bis zum 2. März verlängert werden.

Auch für Tanzschulen und andere sportliche Aktivitäten in geschlossenen Räumen soll es zaghafte Lockerungen geben. Die genannten Änderungen der Restriktionen gelten ausschließlich für Mallorca. Auf Ibiza seien die Ansteckungszahlen noch zu hoch, erklärte Gesundheitsminsiterin Patricia Gómez. Die Änderungen sollen am Freitag (12.2.) bei einer Sondersitzung des Kabinetts offiziell beschlossen werden. In der Regel treten diese Verordnungen dann am darauffolgenden Tag mit Veröffentlichung im balearischen Amtsblatt BOIB in Kraft.

In den vergangenen Tagen hatten sich die Ansteckungszahlen auf Mallorca schnell und deutlich verbessert. Dennoch schreckt die Balearen-Regierung vor einer zu schnellen Lockerung der Restriktionen zurück. Bei den neuen Beschlüssen werde zwischen denjenigen Aktivitäten unterschieden, bei denen in der Regel Masken getragen werden, also zum Beispiel beim Einkaufen, und der Gastronomie, bei der die Masken naturgemäß abgesetzt würden und das Ansteckungsrisiko dadurch höher sei, erklärte Yllanes.

Konsens mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern bröckelt

Die Entscheidungen wurden entgegen der Beschlüsse vergangener Wochen nicht im uneingeschränkten Konsens mit den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer getroffen. Die Vorsitzende des Unternehmerverbands Caeb Carmen Planas begrüßte die vorsichtige Öffnung, kritisierte aber gleichzeitig den Beschluss, die Schließung von Restaurants und Cafés weiter zu verlängern. Der Vorsitzende des Verbands der kleinen und mittleren Unternehmen, Jordi Mora, verlangte umfassendere Direkthilfen für die von den Restriktionen beschlossenen Unternehmer.

Die Gewerkschaftsvertreter begrüßten die Dialogbereitschaft und Transparenz der Balearen-Regierung im Umgang mit der Corona-Pandemie. "Wir unterstützen die von der Balearen-Regierung beschlossenen Maßnahmen", sagte UGT-Sprecher Alejandro Texias. Der Generalsekretär des Gewerkschaftsverbands CCOO José Luis García zeigte Verständnis dafür, dass bei der Öffnung zwischen den Aktivitäten mit Atemschutzmasken (Einzelhandel) und den Aktivitäten ohne Masken (Gastronomie) unterschieden werde.

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