Vor dem Hintergrund wieder leicht steigender Corona-Zahlen werden die Corona-Restriktionen auf Mallorca im Vorfeld von Ostern wieder verschärft. Die Balearen-Regierung hat von Freitag (26.3) bis zum 11. April die erst kürzlich unter Auflagen eröffneten Innenräume von Cafés und Restaurants wieder geschlossen.

Für Mallorca gilt derzeit die Stufe 2 des insgesamt fünfstufigen (0 bis 4) spanischen Corona-Protokolls. Auf Ibiza ist es aktuell Stufe 3, auf Formentera Stufe 2 und auf Menorca Stufe 1 (externer Link Gesetzblatt). Wir fassen die wichtigsten Auflagen zusammen (Stand 31.3.).

Private Treffen

Seit Mitte Januar war es auf Mallorca grundsätzlich verboten, sich privat mit Personen zu treffen, mit denen man nicht zusammen in einem Haushalt lebt. Dieses Verbot ist mittlerweile etwas gelockert. Seit Anfang März darf man wieder Verwandte oder Freunde besuchen. Das gilt für Treffen im Freien und in Innenbereichen. Zusammenkommen dürfen dabei maximal sechs Personen aus höchstens zwei Haushalten.

Über die Ostertage vom 26. März bis 11. April gilt jedoch zusätzlich eine spanienweit beschlossene Verschärfung. In privaten Innenräumen dürfen in diesen Tagen nur Personen aus ein- und demselben Haushalt zusammenkommen. Auch Osteressen im erweiterten Familienrahmen sind also verboten.

Ausgangssperre ab 22 Uhr

Seit Wochen gilt auf Mallorca eine abendliche Ausgangssperre, die zuletzt von Mitternacht auf 22 Uhr vorverlegt worden war. Man muss also zwischen 22 Uhr und 6 Uhr zu Hause bleiben, sofern man nicht nachweislich beruflich unterwegs ist oder wichtige Termine zum Beispiel beim Arzt wahrnimmt.

Restaurants und Cafés

Ab Freitag (26.3) und bis zum 11. April müssen die erst kürzlich unter Auflagen eröffneten Innenräume von Cafés und Restaurants wieder schließen. Zudem darf in den Hotels nur noch bis 22 Uhr Abendessen serviert werden, Hotel-Bars müssen bereits um 17 Uhr schließen.

Um diese Uhrzeit musste auch schon bisher die Bewirtung in Cafés und Restaurants beendet werden, möglich ist dann nur noch der Außer-Haus-Verkauf. Es gilt eine extrem frühe Sperrstunde von 17 Uhr. Die Uhrzeit bezieht sich auf den Ausschank. Die Kunden haben dann noch 15 Minuten Zeit, das im letzten Moment Bestellte zu verzehren.

Außen dürfen 50 Prozent der sonst üblichen Tische stehen. An den Terrassen-Tischen dürfen maximal sechs Personen aus höchstens zwei verschiedenen Haushalten Platz nehmen. Ausgenommen sind von dieser Regeln größere Gruppen aus ein- und demselben Haushalt. Allerdings besteht hier Interpretationsspielraum: Eine fünfköpfige Familie, die im selben Haushalt lebt, darf laut der spanienweiten Verordnung vom 12. März auch zusammen an einem Tisch sitzen. In der regionalen Verordnung der Balearen vom 24. März ist diese Ausnahme nicht mehr vorgesehen.

In allen geschlossenen öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel in einer Metro-Station oder einer Markthalle, ist das Konsumieren von Speisen oder Getränken verboten. Die Balearen-Regierung hat strenge Kontrollen angekündigt. Insbesondere will man verhindern, dass sich größere Menschengruppen vor Bars versammeln, um zum Beispiel auf der Straße gemeinsam zu zechen.Maskenpflicht

Es gilt eine generelle Maskenpflicht. Wörtlich heißt es in dem Gesetzestext, dass "Personen ab sechs Jahren" die Maske "zu jeder Zeit sowohl im öffentlichen Raum oder im Freien und auch in öffentlich genutzten geschlossenen Räumen" tragen müssen. Die Verordnung verpflichtet auch zum "korrekten Tragen" der Maske: Nase und Kinn müssen bedeckt sein.

Die Maske kann beim Sport sowie bislang beim Wandern und am Strand (nicht an der Strandpromenade) abgenommen werden, solange man in Bewegung ist oder aber mit Menschen zusammen ist, mit denen man ohnehin zusammen lebt. Auch in diesen Fällen sollte man sie aber immer griffbereit haben, um sie aufzusetzen, sobald man sich anderen Personen nähert und der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann.

Die Mindestabstands-Regelung ist zwar nun aus einem am Dienstag (30.3.) veröffentlichtem spanischen Gesetz gestrichen worden. Demnach müsste man bei strenger Auslegung die Maske auch beim Sonnenbad am Strand und beim Wandern immer aufhaben. Die Balearen-Regierung will aber vorerst an der eigenen Regelung festhalten und stützt sich dabei auf einen Passus, nach dem man das Gesetzt an die regionalen Vorschriften anpassen solle. Die Verschärfung ist also auf Mallorca vorerst ausgesetzt und die Polizisten auf der Insel entsprechend angewiesen.

In Cafés und Restaurants kann die Maske zum Essen und Trinken natürlich abgenommen werden. Danach ist sie aber wieder aufzusetzen.

Verstöße werden mit bis zu 100 Euro Bußgeld geahndet.

Rauchverbot

Das Rauchverbot bleibt streng. Erlaubt ist das Rauchen auf der Straße, sofern der ­Sicherheitsabstand zu allen anderen Personen eingehalten wird. Raucher dürfen also auch nicht in Gruppen ­zusammenstehen. Wer raucht, muss am Platz stehen bleiben. Rauchend durch die Straße gehen, ist verboten.

Strenge Regeln beim Shoppen

Ab dem 13.3. dürfen sich in Geschäften wieder 75 Prozent der sonst erlaubten Kunden aufhalten. Zuvor waren es 50 Prozent.

Einkaufszentren und Kaufhäuser mit großen Verkaufsflächen dürfen an Werktagen und an Samstagen öffnen und müssen an Sonn- und Feiertagen schließen. Am Gründonnerstag, auf Mallorca Feiertag, wird eine Ausnahme gemacht. Ausgenommen sind zudem Geschäfte, die Lebensmittel oder andere lebenswichtige Alltagsprodukte verkaufen.

Für Einkaufszentren und Kaufhäuser gelten strenge Regeln. Im Innern der Geschäfte dürfen sich nur 50 Prozent der gewöhnlichen Kundenzahl aufhalten, an Samstagen sogar nur 30 Prozent. Dies muss in Echtzeit und transparent kontrolliert werden, genauso wie der CO-2-Gehalt der Luft. Die Gemeinschaftsbereiche bleiben geschlossen. Die Zahl der Kundenparkplätze muss auf die Hälfte reduziert werden.

Ladenschluss ist generell um 20 Uhr. Danach ist nur noch der Verkauf von Lebensmitteln und Produkten der Grundversorgung erlaubt - die Definition dafür wurde zwischenzeitlich erweitert. Genannt sind im balearischen Gesetzblatt Lebensmittel, Getränke, Hygieneartikel, Apotheken, Orthopädie, Optiker, Kioske, Presse, Telekommunikation, Friseure und Schönheitssalons, Tierärzte, Gartenbedarf, Werkstätten. Tankstellen dürfen geöffnet bleiben.

Kultur

Kulturveranstaltungen, inbesondere die Veranstaltungen zu den Fiestas, werden abgesagt. Ausnahmen gelten für Kinos, Theater, Konzertsäle und Zirkuszelte, das Limit für das Publikum wird mit dem Entschluss vom 13. Februar von 30 auf 50 Prozent erhöht. Essen und Trinken in den Räumlichkeiten ist verboten.

Bekannte Konzert- und Veranstaltungssäle wie Auditorium und Es Gremi sowie das Kino Cinesa Festival Park haben dennoch vorübergehend geschlossen.

Sport

Beim Sport dürfen künftig Gruppen von zehn Personen zusammen im Freien trainieren, bislang waren es sechs. Dieses Limit von zehn Personen gilt auch für Wandergruppen. Auch in Fitnessstudios gibt es eine nur sehr vorsichtige weitere Öffnung. Bislang waren die Geräteräume geschlossen. Nun dürfen solche Geräte benutzt werden, die nicht zum Cardio-Training gedacht sind, bei denen man also nicht so stark ins Schnaufen kommt.

Seit dem 13. Februar sind sportliche Aktivitäten "geringer Intensität" im Innern sowie auch der Betrieb von Tanzschulen unter strengen Auflagen möglich. In der Regel können Gruppen von zehn Personen angeleitet üben. Am 13. März kommen auch Aktivitäten von größerer Aktivität hinzu. Die maximale Teilnehmerzahl liegt dann bei sechs. Die Räumlichkeiten müssen ordnungsgemäß gelüftet werden, die Teilnehmer registriert werden, es gilt Maskenpflicht. Umkleiden und Duschen dürfen unter Auflagen wieder benutzt werden.

Hallenbäder dürfen öffnen. Pro Schwimmer müssen vier Quadratmeter Wasserfläche garantiert sein. Maximal dürfen sich zwei Schwimmer gleichzeitig auf einer Bahn befinden.

Gottesdienste

Voll besuchte Kirchen wird es vorerst nicht geben. Für Gotteshäuser gilt eine Höchstzahl von maximal 50 Prozent der normalerweise zugelassenen Personen. Die Kirchen empfehlen ihren Gemeinden, die Zeremonien im Fernsehen oder per Video im Internet zu verfolgen.

Schulen

Mallorcas Schulen bleiben geöffnet, der Unterricht hatte am 8.1. wieder begonnen.

Strände, Parks und Fiestas

Anders als beim Lockdown im Frühjahr bleiben auch die Strände und Parks geöffnet. Der Besuch ist jedoch auf die Uhrzeiten zwischen 7 und 21 Uhr beschränkt. Kinder dürfen die Spielplätze benutzen. Diese werden dafür häufiger desinfiziert. Auch Karussells oder ähnliche Jahrmarkts­attraktionen sind grundsätzlich erlaubt. Fiestas werden abgesagt.

Öffentlicher Nahverkehr

Die Passagierzahl ist eingeschränkt. In Bussen dürfen nur Sitzplätze, in Bahnen nur Sitzplätze und speziell ausgewiesene Stehplätze besetzt werden. Die Balearen-Regierung empfiehlt zudem explizit, während der Fahrt zu schweigen, um die Ansteckungsgefahr gering zu halten.

Innerspanische Reisen sowie zwischen den Inseln

Die Balearen werden vor Ostern gegenüber den anderen spanischen Regionen abgeriegelt. Reisen können dann nur mit triftigen Gründen unternommen werden - wobei die Reisefreiheit mit Ausnahme weniger Regionen schon bislang eingeschränkt war. Ausländische Einreisende sind davon nicht betroffen. Entgegen anfänglicher Überlegungen sind Reisen zwischen Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera weiter möglich.

Hinweis: Die Corona-Auflagen auf den Balearen ändern sich fortlaufend und sind teilweise widersprüchlich. Wir recherchieren sie nach bestem Wissen und Gewissen, können aber keine Gewähr geben.

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