Mit 97 weiteren Stolpersteinen gedenken die Balearen-Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera künftig weiteren Opfern Nationalsozialismus und der Franco-Diktatur. Diese Erweiterung des von dem deutschen Künstler Gunter Demnig angestoßenen Projekts wurde am Mittwoch (17.2.) in Palma de Mallorca vorgestellt.

Unter den in den kommenden Monaten zu installierenden Pflastersteinen erinnern 54 mit einer Messingplakette an diejenigen Balearen-Bewohner, die in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten gefangen wurden. 13 Steine werden in die Wege auf Mallorca eingelassen, 20 auf Menorca, 16 auf Ibiza und 5 auf Formentera. Viele von ihnen kamen in den Lagern, insbesondere in Mauthausen-Gusen und Buchenwald ums Leben.

Weitere 43 Steine tragen offiziell den Titel Remembrance Stones und erinnern mit einer silbernen Edelstahlplakette an die Opfer des Franquismus. 22 werden auf Mallorca, 8 auf Menorca und 8 auf Ibiza eingebaut sowie vier weitere in Barcelona und einer in Madrid. 20 dieser Steine tragen erstmals in dem Projekt der Remembrance Stones die Namen von Frauen, die zum Opfer der Franco-Diktatur wurden. Unter ihnen wird auch an die Deutsche Irene Heinemann gedacht, die mit ihrem Mann Ernst Heinemann nach Mallorca ins Exil flüchtete und hier von der Gestapo und der Polizei des Franco-Regimes verfolgt wurde. Die beiden nahmen sich am 23. und 24. Juli 1940 das Leben. Ihre Steine werden in Palmas Stadtviertel El Terreno an dieses Schicksal erinnern. Die komplette Liste der Namen finden Sie unter diesem Link.

Das Einlassen der Steine erfolgt in den kommenden Monaten. Da es sich bei den Steinen auf den Inseln Ibiza und Formentera um die jeweils ersten Steine des Projekts handelt, wird der Künstler Gunter Demnig persönlich anreisen und den jeweils ersten Stein legen, wie er es 2018 bereits auf Mallorca und Menorca getan hatte. /tg