Nicht alles geht mit Online-Konferenzen. Um in Madrid Druck zu machen, damit Mallorca und die übrigen Balearen-Inseln bei der Impfkampagne möglichst schnell einen Zustand erreichen, um wieder Touristen empfangen zu können, ist die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol am Donnerstag (18.2.) zu einer zweitägigen Reise in die spanische Hauptstadt aufgebrochen.

Dort traf sie zunächst die spanische Außenministerin Arancha González Laya und anschließend die stellvertretende Regierungschefin und Wirtschaftsministerin Nadia Calviño. Am Freitag standen Treffen mit der Senatsvorsitzenden Maria Pilar Llop und schließlich mit der spanischen Ministerin für Handel und Tourismus, Reyes Maroto, auf dem Programm.

Außenministerin González Laya versprach Armengol, dass die Zahl der auf die Balearen geschickten Impfstoffe ab Ende März deutlich zunehmen werde. Auf diese Weise könne im zweiten Quartal 2021 mit massiven Impfungen begonnen werden, auf die sich die Balearen bislang nur vorbereiten.

Allerdings dürfte es sich hierbei nur um eine allgemeine, unverbindliche Zusage handeln. Dass die Balearen wegen ihrer hohen Abhängigkeit vom Tourismus keine Sonderbehandlung bei der Zuteilung der Impfdosen erwarten können, hatte ein Staatssekretär des Außenministerium zuvor bereits in Palma klargestellt.

Armengol bedankte sich dennoch für das Versprechen und schickte eine Botschaft nach Mallorca: "Es wird wichtig sein, die Inzidenz auf den Balearen niedrig zu halten, um die Impfung möglichst schnell vollziehen zu können." Das wiederum würde es dann wieder erlauben, Urlauber zu empfangen und die Wirtschaft zu reaktivieren.

Zusammen mit der spanischen Regierung und anderen europäischen Inselregionen will sich Armengol dafür einsetzen, die besondere Situation der Inseln stärker zu berücksichtigen. Die Außenministerin habe ihr zugesagt, dass sie sich europaweit für einen Sonderstatus der Inseln engagieren wolle, sodass die Balearen bei der Finanzierungen durch die EU Vorteile erhielten. "Die Insellage hat Nachteile in der Konkurrenz mit anderen Regionen", sagte Armengol in Madrid. /tg