Langsam, aber stetig gehen auf Mallorca die Vorbereitungen für die Prozesse gegen den Nachtclub-Unternehmer Bartolomé "Tolo" Cursach (u.a. Megapark, BCM) voran. Am Montag (22.2.) schafften Mitarbeiter der Justizbehörde 105 dicke Aktenbündel und -Ordner sowie etliche Computer vom Untersuchungsgericht Nr. 12 in Palma de Mallorca an den Obersten Gerichtshof der Balearen.

Sie waren damit mehrere Stunden beschäftigt. Die Causa Cursach umfasst gleich mehrere Prozesse. In dem wichtigsten soll dem Nachtclub-Unternehmer gemeinsam mit 23 weiteren Angeklagten, die meisten von ihnen Ortspolizisten sowie Mitarbeiter der Stadt- und Gemeindeverwaltungen von Palma und Calvià, der Prozess wegen Korruption gemacht werden.

Die Staatsanwaltschaft fordert für Cursach acht Jahre Haft. Er und seine Mitarbeiter sollen die Beamten mit Geld, Geschenken, Drogen und sexuellen Dienstleistungen bestochen haben, damit sie bei Kontrollen in den Nachtclubs und Diskotheken ein Auge zudrückten und den Cursach-Unternehmen auch sonst eine bevorzugte Behandlung zukommen ließen.

In einem weiteren Prozess, der ebenfalls auf den seit 2014 geführten Ermittlungen verschiedener, teils sehr umstrittener Untersuchungsrichter basiert, geht es um manipulierte Auswahl- und Beförderungsverfahren in Palmas Ortspolizei.

Außerdem soll auch einem weiteren, über Jahre hinweg mit Cursach konkurrierenden Nachtclub-Unternehmer, dem ehemaligen Bierkönig-Betreiber Miguel Pascual, sowie einem mutmaßlich korrupten Netzwerk der Ortspolizei der Gemeinde Calvià der Prozess gemacht werden. /ck