Emaya, die Stadtwerke von Palma de Mallorca, investieren 9 Millionen Euro in die Erneuerung von mittlerweile 50 Jahre alten Abwasserleitungen und Pumpstationen an der Playa de Palma. Wie aus einer Pressemitteilung vom Freitag (26.2.) hervorgeht, sollen die Arbeiten in einem Monat beginnen und bis zu zwei Jahren andauern. Die Sanierung der Kanalisation soll nicht nur die häufigen Rohrbrüche verhindern, sondern auch dazu beitragen, dass keine Abwässer ins Meer gelangen. Palmas Bürgermeister José Hila unterstrich bei der Vorstellung des Projekts noch einen anderen willkommenen Nebeneffekt: Es entstehen 165 Arbeitsplätze.

"Wir werden eine Infrastruktur auf Vordermann bringen, die aus den 70er-Jahren stammt, also schon 50 Jahre alt ist. Sie ist überholt und ungenügend", so der in der Pressemitteilung zitierte Bürgermeister. Die Arbeiten sind Teil eines größeren Sanierungsplans, mit dem die massiven Abwasserprobleme in der Bucht von Palma angegangen werden sollen. Unter anderem soll auch ein elf Millionen Euro teures neues Rückhaltebecken verhindern, dass bei starken Regenfällen die Kläranlagen so überlastet sind, dass ungeklärtes Wasser ins Meer abfließt.

Emaya-Chef Ramón Perpinyà versicherte, dass die Bauvorhaben mit den Hoteliers an der Playa de Palma abgestimmt seien. Urlauber würden durch die Maßnahmen kaum belästigt, da ein Großteil davon im ländlichen Hinterland der Strandmeile stattfinden würde. Tatsächlich geht es vor allen Dingen darum, die Abwässer von der dichtbesiedelten und sehr ebenen Playa de Palma effizienter zu der Kläranlage "EDAR1 Sant Jordi" bei S'Aranjassa zu pumpen.

Wichtigstes Teilvorhaben (auf der Karte Nr. 3) ist der Bau einer neuen leistungsstarken Pumpstation, die im Park der Siedlung Sometimes gebaut werden soll (etwa in Höhe von Balneario 12). Über insgesamt 7 Kilometer neu verlegte Rohrleitungen soll das Abwasser dann unter der Flughafen-Autobahn hindurch bis zur Kläranlage gelangen. Bei der Planung dieser Leitung, die hauptsächlich entlang des Camí de Muntanya verlaufen soll, habe man berücksichtigt, die vielen Privatgrundstücke in dieser Gegend so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, heißt es in der Pressemitteilung. Allein in dieses Teilvorhaben sollen 5,5 Millionen Euro fließen.

Mit den anderen Abschnitten soll die Kanalisation an diese Hauptleitung angeschlossen werden. In Can Pastilla soll an dem kleinen Strand Cala del Clot d'en Bernadet eine bereits bestehende Pumpstation verlegt werden und eine neue Rohrleitung zur ebenfalls schon bestehenden Pumpstation EI 2 gelegt werden (auf der Karte Bauvorhaben Nr.1).

Von dort geht es dann durch das Feuchtgebiet Ses Fontanelles bis zur neuen zentralen Pumpstation in Sometimes (Nr.2). Weitere neue Leitungen sollen dann die Abwässer von Arenal sammeln, um sie ebenfalls zum neuen Verteiler zu leiten. /ck