Die Serie von offenbar politisch motivierten Beschädigungen öffentlicher Denkmäler in Palma de Mallorca geht weiter: Nun hat es eine Statue des jüdisch-mallorquinischen Kartografen Jafuda Cresques (um 1350-1427) getroffen.Unbekannte malten ihr mit schwarzer Farbe eine Atemmaske ins steinerne Gesicht.

Bürgermeister José Hila sprach am Samstagmorgen (27.2.) auf Twitter von einem "neuen vandalischen Akt". "Das Kulturgut unserer Stadt gehört uns allen, und es ist an uns allen, es zu hüten. Es ist kein Ort, um Meinungen auszudrücken", so Hila weiter. Man werde die Angriffe nicht tolerieren und die Schuldigen finden und bestrafen.

Tatsächlich war es in den vergangenen Wochen bereits mehrmals zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Vieles spricht dafür, dass sie von Rechtsextremen begangen werden. Zuerst hatte es "La verdad" (Die Wahrheit) auf der Plaza del Mercat erwischt. Die Skulptur einer Frau ist Teil eines Andenkens an Antonio Maura, den bislang einzigen auf Mallorca geborenen spanischen Regierungschef. Das Gesicht der Frau war ebenfalls mit einer schwarzen Maske verschmiert worden.

Zwei Tage später traf es die "Dona de Palma" auf dem Platz vor dem Olivar-Markt. Auch sie wurde mit schwarzer Farbe bemalt. Die Skulptur von Rosa Serra i Puigvert datiert aus dem Jahr 1992.

Am 16. Februar nahmen sich die Unbekannten die Büste der republikanischen Gewerkschafterin Aurora Picornell vor, und beschmierten sie mit blauer Farbe. Tags darauf wendeten sie sich gegen die Statue des ehemaligen republikanischen Bürgermeisters von Palma, Emili Darder, der 1937 von Franco-Schergen ermordet worden war. Neben Schmierereien im Gesicht schrieben sie zudem den Ausspruch "Viva España" auf den Sockel. /somo