Die Justiz auf Mallorca macht Ernst mit illegalen Bauten im Grünen: Ein Gericht in Palma de Mallorca hat am Donnerstag (4.3.) einen Mann zu einem Jahr Haft sowie einer Geldstrafe von 1.080 Euro verurteilt. Der Mann hatte eingeräumt, illegal ein Haus auf ländlichem Gebiet nahe Manacor errichtet zu haben. Sollte er das Haus freiwillig abreißen, muss er nicht ins Gefängnis.

Wie dem Urteil zu entnehmen ist, hat der Mann zwischen 2011 und 2014 auf einer Finca, die seiner Mutter gehört, ein 160 Quadratmeter großes Haus ohne jegliche Baugenehmigung errichtet. Das Gelände ist lediglich 3.382 Quadratmeter groß - das ist nur etwa ein Viertel der mindestens vorgeschriebenen 14.000 Quadratmeter für einen solchen Bau im ländlichen Raum in Manacor.

Aufgeflogen war das Ganze aufgrund einer Anzeige, die bei der Guardia Civil einging. Die Naturschutzabteilung Seprona ging dem Verdacht des Schwarzbaus nach und stellte fest, dass der Mann nicht nur ein geräumiges Haus errichtet hatte, sondern unter anderem auch noch Außenbereiche, einen Pool und eine fest installierte Hundehütte.

Daraufhin beantragte der Mann nachträglich eine Lizenz für die Arbeiten beim Rathaus. Dieser Antrag wurde im Dezember vergangenen Jahres mit dem Ergebnis bearbeitet, dass ein Teil des Baus genehmigt wurde. Die nicht nachträglich genehmigten Teile des Hauses müssen nun abgerissen werden.

Die Behörden auf Mallorca werden inzwischen immer häufiger aktiv, wenn es um Schwarzbauten in ländlichem Raum geht. Beim Inselrat gibt es mit der Agencia de Defensa del Territori (ADT) eine eigene Abteilung, die zwischen 2017 und 2020 den Abriss von 346 illegalen Bauten auf Mallorca veranlasst hat. /jk