Mit eindringlichen Warnungen, nicht über die Stränge zu schlagen, haben sich die Behörden auf Mallorca an die Inselbewohner gewendet. Beim ersten ersten Wochenende nach Aufhebung des rigorosen Kontaktverbots und Wiedereröffnung der Außengastronomie müsse man sich strikt an die noch immer geltenden Regeln halten und überflüssige Risiken vermeiden. Abstandsregeln, Sperrstunde der Gastronomie und nächtliche Ausgangssperre würden am Wochenende (6./7.3.) besonders streng kontrolliert.

Am Donnerstag (4.3.) trafen sich zu dem Thema Repräsentanten verschiedener Behörden: Landesministerin Mercedes Garrido (Balearen-Regierung), Bürgermeister José Hila (Palma de Mallorca), Aina Calvo (Delegierte der spanischen Zentralregeirung auf den Balearen) und Antoni Salas (Vertreter des Rats der Städte und Kommunen auf den Balearen). Gemeinsam koordinierten sie die Aufgaben, die Restriktionen am ersten Wochenende zu kontrollieren, und wandten sich in einem gemeinsamen Appell an die Bevölkerung: "Wir werden sehr streng sein."

Damit die Fallzahlen nicht plötzlich wieder steigen, werde man überprüfen, dass die Gastronomen nicht zu viele Tische aufstellen, dass nicht zu viele Personen an einem Tisch zusammenkommen und dass der Ausschank um 17 Uhr gestoppt wird. Auch an Stränden werde man kontrollieren, dass es zu keinen größeren Menschenansammlungen komme. Calvo betonte, die Polizei werde Hinweisen auf illegalen Partys nachgehen. In den Tagen zuvor waren mehrere solcher Veranstaltungen aufgelöst worden. Die Teilnehmer erhielten Anzeigen. Man dürfe die zur Zeit niedrigen Inzidenzwerte nicht gefährden. Ziel sei es, Menschenleben zu retten und die möglichst bald wieder einsetzende Tourismussaison nicht zu gefährden. "Es steht zu viel auf dem Spiel", erklärte Bürgermeister Hila.

Seit Dienstag (2.3.) dürfen sich auf Mallorca wieder Menschen treffen, die nicht zusammen wohnen: maximal sechs Personen aus höchsten zwei Haushalten. Auch die Außengastronomie darf seit Dienstag wieder zaghaft öffnen. Erlaubt ist der Ausschank im Freien. An den mit Abstand aufgestellten Tischen dürfen nur vier Personen aus maximal zwei Haushalten sitzen. Ausnahme sind zusammen wohnende Personen, die auch in größerer Zahl zusammen sitzen dürfen. Einen Überblick über die aktuell geltenden Regeln finden Sie hier.

Fehler im Amtsblatt sorgt für Unmut

Unterdessen kam es zu einem kleinen Hickhack zwischen den Geschäftsleuten auf der Insel. Beim Schreiben der neuen Regeln für das balearische Gesetzesblatt war den Autoren ein Fehler unterlaufen. Einkaufszentren (zum Beispiel Porto Pi, Fan Mallorca, Festival Park) und Kaufhäuser mit großen Verkaufsflächen (zum Beispiel Bauhaus, C&A, Zara) dürfen am Wochenende weiterhin nicht öffnen. Im Amtsblatt war aber nur von den Einkaufszentren die Rede, die Kaufhäuser hatte man vergessen. Das führte dazu, dass manche Unternehmer ihren Angestellten bereits mitteilten, sie müssten am Wochenende zur Arbeit antreten. Die Balearen-Regierung reagierte, indem sie den Fehler korrigierte und die Betreiber von Kaufhäusern zurückpfiff.

Uneinigkeit herrscht darüber, wann dieses Wochenendverbot aufgehoben werden soll. Die betroffenen Unternehmer pochen auf eine Öffnung ab Mitte März. Die Gewerkschaften fordern, diese Entscheidung noch weiter aufzuschieben. Die Balearen-Regierung sieht in den großen Menschenansammlungen bei den großen Verkaufsflächen eine große Ansteckungsgefahr. Gleichzeitig mag es der Linksregierung auch in den Kram passen, kleineren Läden einen Vorsprung gegenüber den großen Unternehmen zu geben. Eine Entscheidung steht noch aus. /tg