Die als ansteckender als das ursprüngliche Coronavirus geltende britische Mutation B.1.1.7 macht auf den Balearen mit 70 Prozent schon fast drei Viertel aller positiven Corona-Tests aus. Das bestätigte am Montag (8.3.) noch einmal der balearische Regierungssprecher und Tourismusminister Iago Negueruela. Dennoch ist die Corona-Inzidenz weiterhin vergleichsweise niedrig und liegt derzeit bei 22 Neuansteckungen auf 100.000 Einwohnern in den vergangenen 7 Tagen.

Ein Widerspruch? Könnte es sein, dass die britische Variante doch nicht so viel ansteckender ist?

Auf MZ-Nachfrage antwortete Negueruela ausweichend, mahnte aber zur Vorsicht. Die niedrige Inzidenz erkläre sich durch die über lange Zeit "sehr strengen Restriktionen" auf Mallorca und den Nachbarinseln. Diese Maßnahmen hätten dank des "verantwortungsvollen Verhaltens der Bürger" Wirkung gezeigt. Die aktuell niedrigen Corona-Zahlen rührten noch von dieser Phase her, so Negueruela.

Seit einer Woche hat die Landesregierung die Auflagen etwas gelockert und zum Beispiel eine eingeschränkte Außenbewirtung in der Gastronomie erlaubt. Das könnte nun zu einem Wiederansteigen der Neuinfektionen führen. Angesichts der Verbreitung der britischen Virusvariante müssen "wir sehr vorsichtig sein", so Negueruela. /tg