In vorsichtigen und kleinen Schritten lockert die Balearen-Regierungen die Restriktionen auf Mallorca bis Ostern. Große Verkaufsflächen wie Shoppingcenter und Kaufhäuser dürfen ab sofort zusätzlich zu den Werktagen auch samstags öffnen. Restaurants und Cafés öffnen wie bereits angekündigt ab Montag (15.3.) die Innenräume.

Diese und weitere Beschlüsse diskutierte die Balearen-Regierung am Donnerstag (11.3.) mit den Vertretern von Unternehmerverbänden und Gewerkschaften. Am Freitag (12.3.) sollen sie vom Kabinett beschlossen und am Samstag im Amtsblatt der Balearen (BOIB) veröffentlicht werden. Die Beschlüsse für die Insel Mallorca verkündeten der stellvertretende balearische Ministerpräsident Juan Pedro Yllanes und der Regierungssprecher und Tourismusminister Iago Negueruela nach dem Treffen in einer Pressekonferenz.

Die Lockerungen sollen für vier Wochen gelten. Vorgesehen ist also, die Regeln bis zum 11. April so zu belassen. Solange keine Verschlechterung der Ansteckungszahlen eine Notbremse nötig mache, gelten die Vorschriften also bis zum Ende der Osterferien.

Änderungen in der Gastronomie

Ab Montag (15.3.) öffnen auf Mallorca auch die Innenräume der Restaurants und Cafés. Maximal 30 Prozent der normalen Plätze wird belegt. Erlaubt sind Vierertische mit Personen aus maximal zwei verschiedenen Haushalten. Im Freien dürfen 50 Prozent der Tische aufgestellt werden. Auch hier geht es um Vierertische. Größere Gruppen zusammen lebender Personen dürfen auch größere Tische belegen. Eine fünfköpfige zusammen wohnende Familie darf also im Restaurant gemeinsam speisen. Alle Restaurants und Cafés müssen weiterhin um 17 Uhr schließen und dürfen dann bis 22 Uhr nur noch Essen zum Mitnehmen verkaufen oder ausliefern.

Einkaufen

Im kleinflächigen Einzelhandel dürfen künftig mehr Personen gleichzeitig den Laden betreten. Statt der bislang erlaubten 50 Prozent sind ab Samstag (13.3.) 75 Prozent erlaubt. Geschäfte, die keine Lebensmittel oder lebenswichtigen Alltagsprodukte verkaufen, müssen weiterhin um 20 Uhr schließen.

Große Verkaufsflächen wie Einkaufszentren oder Kaufhäuser (auch Baumärkte und Warenhäuser) durften bislang nur an Werktagen öffnen. Ab sofort können sie zusätzlich an Samstagen Kunden bedienen. Allerdings liegt die zugelassene Kundenzahl statt 50 Prozent an Werktagen dann bei nur 30 Prozent. An Sonntag bleiben die großen Verkaufsflächen geschlossen. Das gilt auch für Feiertage mit Ausnahme des Gründonnerstags. Diese Entscheidung fiel wohl, um den Einkaufsdruck vom Ostersamstag zu nehmen. Gründonnerstag, Karfreitag und Ostermontag sind auf Mallorca Feiertage. Durch Öffnen am Gründonnerstag erhofft man sich weniger Gedränge am Ostersonntag.

Auch auf den Märkten gibt es leichte Lockerungen. Kleinere Wochenmärkte mit maximal 20 Verkaufsständen dürfen wieder in vollem Umfang funktionieren.

Private Treffen

An den Restriktionen für private Kontakte ändert sich vorerst wenig. Erlaubt sind weiterhin Treffen von sechs Personen aus maximal zwei Haushalten. Dies gilt nach den balearischen Vorschriften für Innen- wie Außenbereiche gleichermaßen. Allerdings werden Vorschriften über die Osterferien etwas strenger, weil zwischen dem 26. März und dem 9. April spanienweit einheitliche Osterrestriktionen in Kraft treten, die sich von den mallorquinischen leicht unterscheiden. In privaten Innenräumen sind in dieser Zeit nur Treffen von zusammen lebenden Personen erlaubt.

Ausgangssperre

An der nächtlichen Ausgangssperre ändert sich bis nach Ostern vorerst nichts. Ab 22 Uhr sollen alle Insulaner zu Hause sein, sofern sie nicht arbeiten oder dringende Gründe wie einen Arzttermin vorweisen können.

Spielhallen

Spielhallen und Wettbüros dürfen wieder öffnen. Bis 17 Uhr dürfen 30 Prozent der sonst erlaubten Kundenzahl empfangen werden.

Kinderparks

In den Indoor-Spielplätzen ("Chiquiparques") dürfen wieder Gruppen von bis zu zehn Personen gleichzeitig spielen. Die Kinder - nicht aber die Erwachsenen - dürfen auch wieder Speisen zu sich nehmen. Dieser maskenfreie Moment muss beaufsichtigt werden.

Kirchen

Die erlaubte Personenzahl in Kirchen wird von 30 auf 50 Prozent erhöht. Auch die Regeln bei Begräbnissen oder anderen kirchlichen Feiern werden leicht angepasst.

Tanzschulen, Sportvereine und Fitnesscenter können etwas größere Gruppen empfangen. Teilweise werden auch die Duschräume wieder geöffnet. Bei Wettkämpfen ist erstmals auch wieder Publikum erlaubt.

Osterprozessionen und sonstige Fiesta-Traditionen, bei denen sonst Menschen zusammenkommen bleiben verboten.

Strände

Die Strände werden abends gesperrt. Treffen dürfen sich am Strand maximal sechs Personen aus zwei Haushalten. Dabei muss eine Maske getragen werden. /tg

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