Die Guardia Civil hat am frühen Freitagmorgen (26.3.) in den Gewässern südlich von Mallorca zwei Boote aufgegriffen, auf denen Migranten vom afrikanischen Kontinent versuchten, unbemerkt auf die Insel zu gelangen.

Der erste Hinweis erreichte die Guardia Civil gegen 2.55 Uhr. Wie die Abordnung der spanischen Zentralregierung auf den Balearen bekannt gab, war das Boot im Radarsystem zur Grenzsicherung entdeckt worden. In der Nähe der Küste von Santanyí nahmen die Beamten 15 Migranten aus Maghrebstaaten in Gewahrsam. Sie wurden nach Santanyí gebracht, wo sich auch Helfer des Roten Kreuzes um sie kümmerten. Wenig später, gegen 6 Uhr, entdeckten Besatzungsmitglieder eines Güterschiffs ein weiteres Boot rund 50 Meilen südlich von Cabrera. Die Seenotrettung nahm sich der 13 Insassen an - vier Personen aus nord- und neun Personen aus südafrikanischen Ländern. Sie wurden nach Portocolom gebracht.

Insgesamt erreichten in den vergangenen 24 Stunden 3 Boote mit 39 Insassen die Balearen. Am Donnerstagnachmittag (25.3.) hatten die Sicherheitskräfte bereits ein Boot mit elf Insassen aus Nordafrika aufgespürt, das in der Nähe von Ibiza gesichtet worden war.

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Seit Jahresbeginn sind 74 Migranten in 6 Booten auf die Balearen gekommen. Sie werden zunächst in Auffanglager auf dem spanischen Festland gebracht. Von dort aus droht ihnen die Abschiebung in ihre Heimatländer. Aufgrund der Corona-Pandemie war es im vergangenen Jahr aber auch immer wieder vorgekommen, dass die Migranten in Spanien bleiben oder in andere europäische Zielländer weiterreisen konnten, da die Auffanglager teilweise überfüllt waren. Das hatte wiederum zu einem Anstieg der irregulären Einwanderung über den Seeweg geführt. Die Überfahrt ist gefährlich, nicht selten kommen Menschen dabei ums Leben. /somo

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