Angesichts all der Aufregung um den Buchungs-Boom deutscher Urlauber für die Ostertage könnte schnell der Eindruck entstehen, dass die Saison auf Mallorca bereits wieder in vollem Gange ist. Doch das täuscht. Vor allem konzentriert sich das Urlauberaufkommen auf die Playa de Palma, wo in den vergangenen Tagen zahlreiche Hotels ihre Pforten öffneten. Einige andere Urlaubergegenden liegen dagegen weiterhin wie ausgestorben da.

Wie der balearische Regionalsender IB3 berichtet, sind im gesamten Einzugsgebiet von Alcúdia, Muro und Can Picafort derzeit nur 6 von insgesamt 145 Hotels geöffnet. Diese Urlaubsorte wirken wie ausgestorben: leere Straßen, vernagelte Läden und geschlossene Restaurants. Selbst die wenigen Gastronomen, die vor Ostern zu öffnen wagten, geben sich im IB3-Beitrag resigniert. "Es gibt kaum etwas zu tun, wir sind weit von dem entfernt, was wir gewohnt sind", so ein Gastwirt.

Auch in Magaluf in der Gemeinde Calvià gleichen Strand, Promenade und Partymeile Punta Ballena einer Geisterlandschaft. Hier hatten so gut wie gar keine Restaurants und Bars geöffnet - wohl auch, weil Magaluf vor allem bei britischen Urlaubern beliebt ist, denen Auslandsreisen derzeit verboten sind.

Derweil war in Cala Ratjada am Wochenende erstmals wieder ein Hauch des quirligen Lebens zu spüren, das den Küstenort normalerweise während der Ostertage auszeichnet. Wohl auch wegen des schönen Wetters tummelten sich am Sonntag (28.3.) mehrere deutsche Urlauber an der Promenade und auf den Terrassen der Cafés und Restaurants direkt am Meer, einige Lokale hatten extra zum Wochenende hin wieder eröffnet. Zwar kann auch hier nicht die Rede von Urlauberaufkommen im großen Stil sein - von mehr als 80 Hotels haben derzeit nach MZ-Informationen nur 6 geöffnet - und im Ortsinneren herrschte in vielen Straßenzügen weiterhin gähnende Leere. Dennoch wirkte die Ankunft der ersten Ostertouristen nach dem Corona-Blues belebend.

Ähnlich beschreibt Antonio Roig die Situation in Cala Millor. "Endlich sieht man wenigstens wieder ein paar Touristen an der Promenade. Obwohl es nur wenige sind, stimmt es uns doch positiv", so der stellvertretende Vorsitzende des örtlichen Hotelierverbands am Montagmorgen (29.3.) zur MZ. Insgesamt seien in der Zone Cala Millor/Sa Coma sieben Hotels geöffnet - rund ein Zehntel aller Unterkünfte. "Wir hatten Ostern schon komplett abgeschrieben, jetzt sind wir positiv überrascht", so Roig weiter.

Der mallorquinische Hoteliersverband FEHM hatte kürzlich mitgeteilt, dass zu Ostern inselweit 93 Häuser öffnen würden. Das sind lediglich 11 Prozent aller der FEHM angeschlossenen Hotels. /somo