Einmal rund um die Insel: Die Reuben Brothers, zwei britische Milliardäre, haben erneut große Grundstücke an der Küste von Mallorca aufgekauft. Mit Zukäufen in den Gemeinden Andratx und Pollença sind sie nun auch im Nordwesten und Nordosten der Insel präsent, wie aus einer kurzen Pressemitteilung am Freitag (16.4.) hervorgeht.

In beiden Fällen handelt es sich wie auch schon bei den zuvor erworbenen Ländereien um "pre-development land", also um Land, das noch zu erschließen wäre, so es denn die Naturschutzbestimmungen erlauben würden. Das gilt zumindest momentan als ausgeschlossen.

Wo genau sich diese Ländereien befinden, ist der Pressemitteilung nicht zu entnehmen. Auch ein Sprecher der Gruppe wollte sich dazu nicht äußern. Gegenüber der MZ stellte er jedoch klar, dass es sich bei den Zukäufen einerseits um 270 Hektar mit 3,5 Kilometer Meerzugang in der Nähe von Pollença handelt sowie um 165 Hektar in der Gemeinde Andratx, ebenfalls mit 3,5 Kilometer Küste.

Laut der Website der Gruppe handelt es sich im Fall von Andratx um „Ses Bases". Damit dürfte „Ses Basses" gemeint sein, ein Küstenstreifen, der direkt an das von der Umweltschutzorganisation Gob verwaltete Gebiet des ehemaligen Trappistenkosters La Trapa angrenzt.

Der Pressemitteilung zufolge besitzen die Reuben Brothers nun insgesamt 1.335 Hektar Land auf Mallorca. Zuvor hatten sie bereits in den Gemeinden Artà (bei Betlem), Capdepera (bei Cala Mesquida), Manacor (südlich von Cala Romántica) und Calvià (zwischen dem Leuchtturm von Cala Figuera und Portals Vells) Meergrundstücke gekauft. Zusammengerechnet dürften ihnen nun knapp 18 Kilometer Küste gehören. "Die Reuben Brothers glauben mit dieser Investition an die langfristige Zukunft der Insel", hatte der Sprecher im Juli gegenüber der MZ formuliert.

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Die „Sunday Times" schätzte das Vermögen von David und Simon Reuben im Mai 2020 auf 16 Milliarden britische Pfund (18,4 Milliarden Euro). Die in Indien geborenen Brüder machten zunächst mit Teppichen und Metall-Recycling ihr Geld. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion investierten sie in russische Minen. Zeitweise galten sie als die größten ausländischen Investoren in Russland, ihr Konzern galt als der drittgrößte Aluminiumproduzent der Welt.

Im Jahr 2000 zogen sie sich aus Russland zurück und begannen verstärkt in Immobilien und Erschließungsvorhaben zu investieren. Zu ihren weiteren Interessen gehören laut Konzern-Website unter anderem Datenspeicher-Zentren, Pferderennbahnen, Pub-Ketten, Sportflughäfen und Medien.