Ein neuer Lichtblick für Mallorca- oder andere Spanien-Reisen im Sommer. Mit dem geplanten digitalen Impfpass der EU soll man ab Ende Juni ohne Tests und Quarantäne nach Spanien einreisen können. Das versicherte Alfredo González, der im spanischen Gesundheitsministerium für die Einführung des europäischen Covid-Zertifikats zuständig ist. Die EU plant deren Einführung bis zum Juni.

Am Mittwoch (14.4.) hatten sich die Mitgliedsstaaten auf einen gemeinsamen Regelentwurf geeinigt. "Nun beginnt eine neue Verhandlungsphase im EU-Parlament, mit dem Ziel das Reglement im Laufe des Monats Juni verabschieden zu können", erklärte González. In einer Pressemitteilung der spanischen Regierung vom Donnerstag (15.4.) heißt es: "Das Reglement soll voraussichtlich im Laufe des Monats Juni verabschiedet werden, das Zertifikat Ende des Monats einsatzbereit sein."

Das Impfzertifikat, das es sowohl digital als auch ausgedruckt geben soll, gibt nicht nur Auskunft über eine Impfung. Zusätzlich lässt sich daraus erkennen, ob die Person in den vergangenen Monaten an Covid erkrankt war und ob ein aktuelles Testergebnis vorliegt. Unklar ist noch, wie lange eine Impfung oder eine Covid-Erkrankung zurückliegen dürfen, damit man davon ausgehen kann, dass die Immunität des Reisenden gewährleistet ist, so González.

Die spanische Regierung setzt große Hoffnungen darauf, dass mit der Einführung des Impfzertifikats der innereuropäische Tourismus wieder deutlich anziehen könnte. Möglicherweise könnte man auch die Impfzertifikate von Staaten außerhalb der EU anerkennen. Die spanische Tageszeitung "El País" berichtet darüber, dass diesbezüglich bereits Gespräche mit Großbritannien und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geführt werden.

Brüssel hatte angekündigt, den sogenannten "Grünen Corona-Pass" bis Juni einzuführen. Er soll von allen EU-Staaten akzeptiert werden. Allerdings beschließt jedes Land, welche Restriktionen für Einreisende gelten. Spanien gilt als starker Verfechter des Impfzertifikats und stellte nun als einer der ersten Staaten klar, dass man für geimpfte Personen keine zusätzlichen Testergebnisse oder Quarantänebestimmungen aufrechterhalten will. In anderen Ländern gibt es größere Vorbehalte dagegen, Privilegien für geimpfte Personen einzuführen, solange die Verfügbarkeit der Impfungen noch so begrenzt ist. /tg

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